Sobald die winterlichen Temperaturen abklingen und die ersten Sonnenstrahlen den Himmel durchbrechen, beginnt auch das Gartenjahr. Dabei ist der Frühling eine ganz besondere Zeit. Denn zu diesem Zeitpunkt strecken die ersten Blumen ihre Köpfe aus der Erde und das Leben beginnt. Dabei ist der Garten nicht nur ein Refugium, das eine Auszeit vom hektischen Alltag verspricht. Er hilft ebenfalls dabei, die eigene Gesundheit zu stärken.
Der Garten ist so viel mehr als eine grüne Fläche, die den Augen die benötigte Auszeit bietet. Trotzdem ist dieser Punkt ebenfalls entscheidend. Schließlich führt der stressige Alltag in der mittlerweile schnelllebigen Welt nur selten in die Natur. Stattdessen verbringen die Menschen ihre Tage zwischen dem Computerarbeitsplatz, weiteren elektronischen Geräten und dem eigenen Wohnzimmer.
Das macht den Garten zu einem wertvollen Gegenstück, das nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für den Gemütszustand ist. Der Blick auf bunte Blumen und der frische Duft von Gras und Pflanzen beruhigt die Nerven und bringt uns zur Ruhe.
Doch selbstverständlich hat der Garten auch greifbarere Vorteile. So lassen sich in ihm beispielsweise Kräuter, Gemüsesorten oder Obstsorten anbauen. Diese Früchte schmecken zumeist besser als die aus dem Supermarkt und sind ebenfalls ein Pluspunkt für die Gesundheit. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie von der Natur aus direkt in den Kochtopf gelangen. Lange Transportwege oder die Zwischenlagerung entfallen.
Deutschland – Gartenland?
In Deutschland erfreuen sich Gärten immenser Beliebtheit. Rund 17 Millionen Gärten sollen es im Moment sein. Eine Million davon sind Schrebergärten, also Kleingärten, die sich innerhalb einer Gartenkolonie am Stadtrand befinden. Ihre Größe entspricht ungefähr der Fläche von 66 000 Fußballfeldern.
Die Welt des Gärtnerns
Wenn du gärtnern möchtest, gibt es unzählige Wege, es zu tun. Zunächst entscheiden die vorhandenen Möglichkeiten darüber, was alles denkbar ist. Es versteht sich von selbst, dass das Küchenbrett andere Voraussetzungen und Möglichkeiten bietet als ein großer Garten direkt am Haus. Letztendlich ist ein großer offener Garten allerdings kein Muss, um die Freuden der Natur zu genießen. Falls du zunächst mit einem kleinen Küchenbrett- oder Balkongarten beginnst, kannst du dich später immer noch für einen Gemeinschaftsgarten entscheiden.
Auf dem Küchenfensterbrett zum Beispiel lassen sich hervorragend Kräuter des täglichen Bedarfs anpflanzen. Hier fühlen sich Schnittlauch, Petersilie und Basilikum rundum wohl. Natürlich finden auch kleinere Snack-Gemüsesorten ihren Platz. Von frischen Cherry-Tomaten über Chili bis hin zu einem Erdbeerbeet ist alles möglich.
Ein Großgarten mit Beeten und großen freien Flächen ist eine weitere Möglichkeit, der Natur näher zu kommen. Das kann ein Garten direkt am Haus sein, ein Kleinstadtgarten oder auch ein offener Gemeinschaftsgarten. Hier kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen. Egal ob farblich abgestimmte Beete, ertragsoptimierte Pflanzen oder ein gewisser Wildwuchs sind denkbar.

Am Rande der Stadt
Der Trend Urban Gardening erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Gemeinschaftsgärten sind eine hervorragende Möglichkeit, das zu ändern. Solche Gärten eignen sich ausgezeichnet dafür, zum Beispiel Rhabarber, Zwiebeln, Salat oder anderes Gemüse auf größeren, in Parzellen unterteilten Flächen am Stadtrand oder auch mitten in der Stadt anzupflanzen. Da es sich um ein Gemeinschaftsgut handelt, ist natürlich ein wenig Kooperation erforderlich. Das bedeutet auch, dass du dir die anfallenden Aufgaben mit anderen teilen kannst.
Ein guter Start in die Gartenzeit
Spätestens wenn der Frühling sich ankündigt, ist es an der Zeit, den Garten aufzusuchen. Diese Jahreszeit ist der Beginn des Gartenjahrs. Erste Vorbereitungen und Anpflanzungen helfen dabei, in den nächsten Wochen und Monaten gut in das neue Jahr zu starten und die individuellen Vorhaben in die Tat umzusetzen. Empfehlenswert sind folgende Dinge:
Böden: Während des Winters setzt sich der Boden, wodurch größere Erdklumpen zerfallen und zu feinkrümliger Erde werden. Sobald es frostfrei und einigermaßen trocken ist, solltest du mit dem Düngen beginnen. Den Boden vorher noch einmal umzugraben ist normalerweise nicht notwendig, denn er hat nach dem Winter eine optimale Struktur. Dennoch fehlt es ihm an Nährstoffen, die der Dünger wieder zurückgeben soll.
Zurückschneiden: Einige Pflanzen solltest du zu dieser Jahreszeit zurückschneiden. Allerdings ist hierbei Vorsicht geboten. Schließlich dürfen Hecken, Bäume und Sträucher nach dem 1. März nicht mehr ohne Grund gestutzt werden. In diesem Fall ist Ende Februar die letzte Gelegenheit dazu.
Beete und Wege anlegen: Am besten ist es, die Beete für das kommende Gartenjahr bereits im Frühjahr anzulegen. Ist der Boden einmal vorbereitet, ist die Unterteilung kein Problem mehr. Kleine Wege zwischen den einzelnen Beeten sorgen dafür, dass du deine Pflanzen problemlos erreichst. Ideal ist eine Breite von 120 Zentimetern pro Beet.
Auf diese Weise haben die Pflanzen ausreichend Platz zu wachsen und es ist dennoch möglich, sie zu erreichen.
Aussähen: Sobald die übrigen Arbeiten erledigt sind, beginnt die Aussaat. Einige Samen können bereits zu Frühjahrsbeginn im Freien gepflanzt werden.
Dabei ist es aber immer wichtig, dass der Boden frostfrei ist. Beispielsweise lassen sich Spinat, Erbsen oder Zwiebeln bereits ab März im Freiland anpflanzen.

Fit fürs Frühjahr
Im Frühling braucht dein Garten besonders viel Aufmerksamkeit. Diese Vorarbeiten bereiten ihn hervorragend auf das kommende Gartenjahr vor:
Im Frühjahr ist es an der Zeit, Laubreste und Unkraut von den Beeten zu entfernen.
Unter den Pflanzen wird die Erde leicht durchgeharkt. Aber nicht zu tief, denn unter der Erde hat das Leben bereits begonnen.
Dünger wie Hornspäne und Kompost sollten bereits im Frühjahr verteilt werden. Lehmige Böden benötigen zusätzlich Rindenhumus und Sand. Sandige Böden profitieren hingegen von reichhaltigem Gesteinsmehl.
Rasen und Gartenteiche auf Vordermann zu bringen ist im Frühling ebenfalls entscheidend.
Von Pflanzen, die mit etwas kühleren Temperaturen umgehen können, kannst du bereits den Winterschutz entfernen und sie zurückschneiden.
Neues ausprobieren beim Gärtnern
Der Frühling ist die ideale Zeit, um den Garten auf die kommende Saison vorzubereiten. Dabei stellt sich natürlich stets die Frage, welche Pflanzen in diesem Jahr im Fokus stehen sollen. Oft fällt die Wahl auf dieselben oder sehr ähnliche Pflanzengattungen. Das hat selbstverständlich den Vorteil, dass du bereits weißt, was diese Pflanzen brauchen und was ihnen nicht gefällt. Trotzdem tut eine Veränderung gut – nicht nur dir und deinem Gemüt, sondern auch der Natur und dem Boden. Schließlich benötigen verschiedene Gewächse mitunter sehr unterschiedliche Nährstoffe und können den Erdboden dadurch auszehren. Alleine diese Gründe sprechen bereits dafür, auch mal etwas Neues auszuprobieren:
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Beet für die Bienen? Sie fühlen sich in einer Wildblumen-Wiese besonders wohl. Mit unzähligen Blumen tust du allerdings nicht nur den Bienen etwas Gutes, sondern auch den Gewächsen rundum und deinen Augen.
Besondere Gemüsesorten müssen nicht immer aus weit entfernten Ländern stammen. Selbst einheimische Sorten sind mittlerweile nur noch selten vertreten. Das macht sie zu etwas ganz Besonderem. Gleichzeitig enthalten alte Sorten viele wichtige Nährstoffe, die einen gesunden und ausgewogenen Speiseplan hervorragend ergänzen.
Kräuterbeete dürfen für die meisten Menschen nicht im Garten fehlen. Sie passen auf die Fensterbank, auf den Balkon oder in ein eigenes Beet im Garten. Besonders schön ist eine separate Kräuterschnecke. Allerdings eignet sich auch jedes Kräuterbeet oder Hochbeet bestens dafür.
Beeren und einige Obstsorten dürfen ebenfalls nicht fehlen. Leider nehmen Bäume und Büsche viel Platz in Anspruch. Es ist daher nicht immer möglich, sie im eigenen Garten anzusiedeln. Eine Alternative kann es sein, kleine Bäumchen in den Garten zu stellen oder spezielle Stämmchen beziehungsweise Säulen anzupflanzen. Sie sind kleiner und benötigen daher weniger Platz.

Zwiebelsuppe
Heiße Zwiebelsuppe mach selbst frostig kalte Wintertage zu Wohlfühltagen und wärmt dich von innen heraus.
Zutaten:
– 1,6 Liter Brühe
– 300 Milliliter Weißwein
– 120 Gramm Butter
– 2,4 Kilogramm Zwiebeln, idealerweise gelb (ungeputzt)
– 1 ½ Teelöffel Weizenmehl
– 8 Scheiben Weißbrot
– 8 Scheiben Comté
– Gewürzsäckchen (Teefilter, ½ Teelöffel ganze Pfefferkörner, 4 Zweige Thymian, 2 Lorbeerblätter)
Zubereitung:
Die Zwiebeln putzen, halbieren und anschließend in gleichmäßig Streifen schneiden. Die einzelnen Streifen voneinander trennen.
Butter in einem Topf mit dickem Boden langsam schmelzen. Die Zwiebeln darin bei möglichst niedriger Temperatur dünsten. Immer wieder durchrühren, damit nichts anbrennt.
Sobald die Zwiebeln Farbe angenommen haben, Mehl darüber geben und für 3 Minuten mitdünsten. Anschließend mit Weißwein ablöschen und die Brühe angießen. Das Gewürzsäckchen und Salz dazugeben und für ungefähr 1 Stunde offen köcheln lassen.
Weißbrotscheiben mit Öl einpinseln und für 10-12 Minuten bei 170 Grad im Backofen kross backen.
Suppe in Schälchen geben und mit geröstetem Weißbrot garnieren. Mit Käse belegen und für 8-10 Minuten in den noch heißen Backofen stellen.
Tipp: Französische Zwiebelsuppe ist schnell zubereitet. Damit sie ihren vollen Geschmack entfaltet, kommt es auf Qualität an. Zwiebeln aus dem eigenen Garten sind also die beste Wahl.
Womit anfangen im Garten?
Typischerweise kannst du robustere Pflanzen bereits im Frühjahr aussähen. Einige von ihnen fühlen sich selbst bei niedrigeren, aber nicht frostigen Temperaturen im Freiland wohl. Dazu gehören beispielsweise: Blumenkohl, Radieschen und Spinat (die frühen Sorten), Karotten, Kohlrabi und Pastinaken, Erbsen, einige Kopfsalatsorten oder auch Zwiebeln.
Andere Pflanzen sind hingegen deutlich empfindlicher. Dazu gehören Auberginen,Tomaten, Paprika, Peperoni, Physalis, Zucchini, Kürbis, Gurken oder auch Melonen. Solche Sorten lassen sich bereits in der Wohnung vorziehen. Erst wenn sie eine entsprechende Größe erreicht haben, werden sie ins Gartenbeet umgesetzt. Gemüsesorten mit einer längeren Keimdauer werden bereits frühzeitig in speziellen Vorzieh-Behältnissen ausgesät.
Damit das Vorziehen gelingt, solltest du die jeweilige Keimdauer berücksichtigen. Sie kann nicht nur je nach Pflanzengattung abweichen, sondern ebenfalls abhängig von der exakten Sorte sein.

Kohlrabipfanne
Eine Kohlrabipfanne ist schnell zubereitet, lecker und das ideale Mittagessen.
Zutaten:
– 3 Kohlrabi
– 1 Zwiebel
– 75 Gramm Babyspinat
– 1,2 Kilogramm Kartoffeln, vorzugsweise festkochend
– 1 Esslöffel Öl
– 400 Milliliter Gemüsebrühe
– 100 Gramm Sahne
– 70 Gramm Feta
– Gewürze nach Belieben
Zubereitung:
Kohlrabi und Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden, Zwiebeln putzen und würfeln.
Öl in der Pfanne erhitzen und Zwiebeln glasig dünsten. Anschließend Kohlrabi und Kartoffeln für 5 Minuten dazugeben.
Hitze reduzieren und mit Gemüsebrühe ablöschen. Sahne hinzugeben und mit Gewürzen wie Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Für 15 Minuten leicht köcheln lassen.
Gewachsenen Spinat und zerkrümelten Feta kurz vor dem Servieren unterheben.
Tipp: Festkochende Kartoffeln enthalten weniger Stärke als andere Sorten, deshalb zerfallen sie beim Kochen nicht.
Vorfreude auf die Gartensaison
Wer sich bereits im Frühjahr auf die kommende Gartensaison freuen möchte, kann bereits nach passenden Rezepten suchen. Passen sie zur kommenden Ernte, dann steigt die Vorfreude um ein Vielfaches. Bei einer besonders ergiebigen Ernte ist es außerdem möglich, einzelne Früchte oder Gemüsesorten zu trockenen oder einzulegen. So lassen sie sich auch im Winter noch genießen. Getrocknete Beeren aus dem eigenen Garten sind ebenfalls ein wahrer Genuss – vor allem im selbst gemachten Müsli oder einfach als gesunder Snack für zwischendurch. Übrigens, als kleinen Vorgeschmack für die erste Ernte haben wir euch zwei Rezepte ausgesucht, die auch für kalte Vorfrühlingstage genau das Richtige sein.
Nadine Urban