Der Winter ist trotz seiner Kälte nicht nur bei den Kindern eine sehr beliebte Jahreszeit. Malerisch verschneite Landschaften verzücken uns, Schneeballschlachten mit der Familie versetzen uns in die Kindheit zurück, und gemütliche Stunden zu Hause sorgen für Wohlfühlmomente. Im folgenden geben wir euch ein paar Tipps, wie sich im Winter mit den passenden heißen und leckeren kulinarischen Mitteln die Kälte vertreiben und eine innere Wärme erzeugen lässt.

Winterzeit ist Genusszeit, denn jetzt haben viele Menschen etwas mehr Zeit zum Kochen und Genießen ihrer eigenen Rezepte. Zwar gibt der eigene Gemüsegarten in der dunklen Jahreszeit nicht mehr viel her, Langeweile muss auf dem Speiseplan jedoch trotzdem nicht aufkommen. Herrliche Eintöpfe, wärmende Getränke und manch feuriges Gewürz sorgen für wunderbare Geschmackserlebnisse. Außerdem lassen sich die vielen dunklen Stunden wunderbar in der Küche beim Zubereiten gesunder Wintergerichte oder beim Backen eines herrlich süßen Kuchens für das Wochenende verbringen. Gemeinsam mit Freunden oder der Familie macht Kochen selbstverständlich gleich noch mehr Spaß.

Tee, Kakao – oder doch lieber Glühwein?

Auf der Suche nach dem typischen Wintergetränk fallen uns mindestens drei heiße Köstlichkeiten aus der Tasse ein. Sie alle sorgen für ein wohlig wärmendes Gefühl im Bauch und vertreiben unangenehme Winterkälte.

Tee

Gerade Tee bietet geschmacklich eine große Bandbreite und wird daher nie langweilig. Früchtetees stehen bei den Deutschen besonders hoch im Kurs und begeistern durch ihre angenehme Süße. Kräutertees hingegen sind nicht nur lecker, sie können sich auch positiv auf unser Wohlbefinden auswirken, das Immunsystem stärken und helfen bei mancher Winterkrankheit. Lavendeltee beispielsweise hilft uns beim Einschlafen. Die uralte Heilpflanze hat eine beruhigende Wirkung und kann diese als Tee ideal entfalten. Auch Zitrusfrüchte eignen sich als Zutat in einer Tasse Tee, denn ihr Vitamin C ist ein Booster für unser Immunsystem.

Kakao

Heiß und lecker ist auch Kakao. Mit einer Tasse dieses Heißgetränks gönnen wir uns im Winter eine kleine Auszeit im Alltag oder etablieren ein leckeres Ritual am Abend. Damit die heiße Schokolade nicht zur Kalorienbombe wird, sollte auf Zucker möglichst verzichtet werden und auch die Sahnehaube als Topping bleibt bestenfalls besonderen Anlässen vorenthalten. Übrigens lässt sich eine heiße Schokolade auch ganz ohne tierische Zutaten zubereiten, wenn wir statt Kuhmilch auf eine pflanzliche Alternative wie Hafermilch oder Mandelmilch umsteigen.

Glühwein & Co.

Zu ausgewählten Anlässen darf es bei den Heißgetränken im Winter ruhig alkoholisch zugehen. Das Kultgetränk der Vorweihnachtszeit, nämlich der aromatische Glühwein, schmeckt auch nach dem Weihnachtsfest und erfüllt uns mit einem angenehmen Wärmegefühl. Selbstverständlich lässt sich Glühwein auch als alkoholfreies Heißgetränk zubereiten und nennt sich dann Punsch. Hierzu werden verschiedene Fruchtsäfte und Gewürze miteinander vermischt, erhitzt und anschließend genossen. Zu den eher jungen Kultgetränken gehört Glüh-Gin. Doch Vorsicht, denn in ihm sind deutlich mehr Promille als in einer Tasse Glühwein enthalten.

Glühwein im Glas

Heißer Holunder für kalte Wintertage

Wohlige Wärme breitet sich im eigenen Körper beim Genuss von heißem Holunder aus. Während wir roten Holundersaft sicherlich noch aus Kindertagen kennen, ist weißer Holunder eine echte Rarität. Im Geschmack überzeugen die seltenen Beeren jedoch, denn weißer Holunder schmeckt noch etwas fruchtiger als der Saft aus den deutlich dunkleren Beeren. Holundersaft ist die perfekte Unterstützung für das Immunsystem, denn in den unscheinbaren Beeren stecken neben jede Menge Vitamin C auch beachtliche Mengen Folsäure, Kalium und Eisen.

Winterzeit ist Eintopfzeit

Reichhaltige Eintöpfe haben während der Wintermonate Hochsaison und das hat gute Gründe. Ein heißer Eintopf sorgt für innere Wärme, sättigt uns und lässt sich noch dazu wunderbar vorbereiten oder für mehrere Tage kochen. Gerade Eintöpfe mit Kohl stehen im Winter vielfach auf dem Speiseplan, denn genau jetzt ist die Jahreszeit, in der einige Kohlsorten geerntet werden. Dabei fällt uns sofort köstlicher Grünkohl ein, der traditionell erst nach dem ersten Frost geerntet wird, damit er seine Bitterstoffe verliert. Grünkohl ist zudem reich an Nährstoffen wie Kalium, Calcium, Vitamin C und Folsäure. Auch aus Kürbis und Rosenkohl lässt sich zusammen mit Kartoffeln und wahlweise einer Wursteinlage ein wärmender und sättigender Eintopf zubereiten. Für den kleinen Geldbeutel eignen sich zudem Möhren und Kartoffeln, ergänzt vielleicht durch die traditionelle Kohlrübe, welche gemeinsam im Eintopf wunderbar satt machen und uns gleichzeitig mit Nährstoffen versorgen. 

Die Geschichte des Glühweins

Bereits in der Antike haben Menschen Wein mit Gewürzen gemischt und kalt oder erwärmt getrunken. Damals wurden zum Würzen des Weins den Überlieferungen nach jedoch andere Gewürze als heute verwendet, nämlich Pfeffer, Safran und Lorbeer. Der Glühwein in seiner uns wohlbekannten Form ist hingegen erst im Jahr 1956 entstanden, als ein Augsburger Weinhändler mit Gewürzen und Zucker angereicherten Wein in Flaschen abgefüllt zum Verkauf anbot. Er gab seiner Kreation den Namen „Glühwein“.

Heiß und lecker: winterliche Hühnersuppe (Omas Klassiker)

Zwar nichts für Vegetarier und Veganer, aber dennoch auf sehr vielen Speiseplänen in der heimischen Küche: Die Hühnersuppe. Ein Klassiker aus Omas Küche, die früher vor allem bei Erkältung serviert wurde und gerade dann unheimlich gut tut. Doch was steckt eigentlich hinter Omas Weisheit, dass Hühnersuppe gesund macht? Zunächst enthält eine selbst gekochte Hühnersuppe aus hochwertigen Zutaten den Eiweißstoff Cystein. Er wirkt abschwellend auf Schleimhäute und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Außerdem kommt in einer Hühnerbrühe viel Zink vor und Zink hilft ähnlich wie Vitamin C bei der Stärkung des Immunsystems und der Bekämpfung von Krankheiten. Heiße Suppe befeuchtet zudem die Schleimhäute, welche bei trockener Heizungsluft im Winter besonders strapaziert und dadurch anfälliger werden. Wer sich also nicht vegetarisch ernährt, der sollte im Winter öfter mal einen Topf Hühnersuppe ansetzen. Sie wärmt uns beim Essen wunderbar auf, macht satt und ist gesund.

Hühnersuppe

Heißer Punsch für kalte Tage

Für einen alkoholfreien Punsch werden vier Beutel roter Früchtetee zusammen mit jeweils zwei Stangen Zimt und zwei Nelken in eine Teekanne gegeben. Auch zwei Beutel Glühweingewürz fügt man für den Punsch hinzu. Danach gießt man zwei Liter kochendes Wasser in die Teekanne und lässt alles für rund fünf Minuten ziehen. Währenddessen wird der Saft einer Orange ausgepresst. Eine zweite Orange wird nach dem gründlichen Abwaschen in Scheiben geschnitten. Anschließend entnimmt man die Beutel und Gewürze, fügt den Orangensaft und die Orangenscheiben in den Punsch. Jetzt wird der Punsch mit einem halben Liter Apfelsaft gemischt und nach Belieben mit Honig gesüßt. 

Gewürze für die leckersten Wintergerichte

Dass uns beim Biss in eine Chili der Schweiß aus allen Poren rinnt und unser Kreislauf so richtig in Schwung kommt, das ist kein Geheimnis. Es muss jedoch nicht gleich die scharfe Geschmacksexplosion auf der Zunge sein. Einige Gewürze eignen sich besonders gut für die Anreicherung von Speisen und Getränken im Winter, denn sie erzeugen innere Wärme, sind Nährstofflieferanten und Booster für die eigene Gesundheit.

Die Wunderknolle Ingwer:

Ingwer wird in der Küche auf vielfältige Weise verwendet. Er kann als Gewürz für verschiedene Speisen genutzt werden und auch ein gesunder Tee lässt sich damit im Handumdrehen zubereiten. In erster Linie sind die enthaltenen Scharfstoffe Shogaole und Gingerole für die positiven Eigenschaften von Ingwer verantwortlich. Doch in der Knolle steckt noch viel mehr. Sie enthält auch größere Mengen Vitamin C, Natrium, Kalium, Calcium und Phosphor. Durch den regelmäßigen Verzehr von Ingwer unterstützen wir unser Immunsystem und regen den Stoffwechsel an.

Wintergerichte anheizen mit Chilis:

Scharfes Essen soll glücklich und gesund machen. Das wissen vor allem Menschen in Ländern, in denen Chilis bereits seit vielen hundert Jahren angebaut, geerntet und verarbeitet werden. In den kleinen Schoten stecken diverse Nährstoffe. Sie tragen dazu bei, dass Chilis unter anderem die Durchblutung anregen und uns auf diese Weise aufwärmen, antibakteriell wirken und bei Verdauungsbeschwerden helfen können. Übrigens schmeckt Chili nicht nur zu Fleischgerichten, Eintöpfen und Suppen. Es kann auch Süßspeisen eine besondere Note verleihen und harmoniert wunderbar mit Schokolade.

Kurkuma als Zutat für viele Wintergerichte:

Schaut man sich gesundheitsfördernde Gewürze an, darf selbstverständlich auch die Kurkuma-Wurzel nicht fehlen. Das goldgelbe Gewürzpulver lässt sich wunderbar zum Verfeinern von warmen Gerichten wie beispielsweise einem Curry nutzen, wird beim Backen verwendet oder kann als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Der in Kurkuma enthaltene Stoff Curcumin wirkt sowohl entzündungshemmend als auch antioxidativ. Zudem wird Kurkuma eine stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt, was gerade in der kalten und dunklen Jahreszeit sicherlich nicht schadet.

Zimt, das süße Adventsgewürz:

Auch Zimt ist ein Gewürz für den Winter, sorgt es doch bei vielen weihnachtlichen Köstlichkeiten für den unverwechselbaren Geschmack. Das aus der Rinde des Zimtbaumes gewonnene Gewürz ist jedoch nicht nur lecker. Es wirkt außerdem regulierend auf unseren Blutzuckerspiegel und den Cholesterinwert. Da das wärmende Gewürz zudem den Stoffwechsel anregt, kann eine Prise Zimt im morgendlichen Kaffee das Abnehmen erleichtern.

Würziger Morgenkaffee

Um unseren Stoffwechsel direkt am frühen Morgen ordentlich in Schwung zu bringen und die Kälte aus den Gliedern zu vertreiben, hilft ein kleiner Trick. Wenn man dem Kaffeepulver jeweils eine Prise Zimt und Kardamom beimengt, wird einem beim Kaffeetrinken gleich doppelt warm. Zimt ist bekannt für seine belebende Wirkung auf den Stoffwechsel und auch Kardamom regt diesen an. Die beiden Gewürze harmonieren nämlich wunderbar mit Kaffeearomen.

Neue Wintergerichte entdecken

Im Winter kommen wir zur Ruhe und haben mehr Zeit, um einmal über den eigenen kulinarischen Tellerrand hinaus zu blicken. Welche typischen Speisen gibt es eigentlich in anderen Ländern während der Wintermonate und welche Länderküche nutzt besonders viele wärmende Gewürze? Es lohnt sich auf jeden Fall, neue Rezepte auszuprobieren und dabei bisher unbekannte Geschmackskompositionen kennenzulernen. Vor allem die indische und thailändische Küche sind bekannt für ihre scharfen Gerichte und können uns daher von Innen wärmen. Damit die kulinarische Entdeckungsreise nicht zu einsam wird, bietet sich ein gemeinsamer Genussabend mit Freunden oder der Familie an. Ob dabei selbst gekocht oder doch lieber ein Tisch beim Inder in der Stadt reserviert wird, das bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Deftiger Gemüse-Wintereintopf

Zutaten für 4 Portionen:

600 g Kartoffeln
500 g Rosenkohl
300 g Möhren
2 Zwiebeln
1 Lauchstange
1 Liter Gemüsebrühe
Petersilie
Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Zubereitung:

Zunächst die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden, die Zwiebeln hacken und die Möhren nach dem Schälen in feine Scheiben schneiden. Danach schneidet man den Lauch in Ringe und putzt den Rosenkohl.

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen. Anschließend schwitzt man darin die Zwiebeln an und gibt nach rund fünf Minuten die Kartoffeln, Möhren, den Lauch und Rosenkohl hinzu.

Jetzt den Wintereintopf mit Gemüsebrühe ablöschen, und den Eintopf 15 bis 20 Minuten lang köcheln lassen.

Vor dem Servieren schmeckt man das Gericht mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss ab und streut nach dem Anrichten frisch gehackte Petersilie darüber.

Omas klassische Hühnersuppe

Zutaten für 10 Portionen:

1 Suppenhuhn (küchenfertig)
2 Bund Suppengrün
4 Zwiebeln
300 g Erbsen (tiefgefroren)
750 g Möhren
4 Tomaten
5 Lorbeerblätter
10 Wacholderbeeren
1 Bund Petersilie
500 g Suppennudeln
Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Zuerst das Suppenhuhn gründlich säubern. Danach schneidet man das Suppengemüse in grobe Würfel und viertelt die Zwiebeln. Zusammen mit halbierten Tomaten kommen das Suppengemüse und Suppenhuhn mit zwei Esslöffeln Salz und vier Litern Wasser in einen großen Kochtopf. Auch die Lorbeerblätter und Wacholderbeeren werden hinzugefügt. Jetzt muss die Suppe für etwa dreieinhalb bis vier Stunden köcheln.

Danach das Huhn aus der Suppe nehmen und zur Seite stellen. Die Brühe durch ein Sieb gießen und auffangen. In sie gibt man die in Scheiben geschnittenen Möhren, Erbsen und Suppennudeln. Danach muss die Brühe rund zehn Minuten kochen. Sie wird mit Salz, Pfeffer und Petersilie gewürzt. Außerdem löst man das Fleisch des Suppenhuhns vom Knochen, zupft es klein und gibt es ebenfalls in die nun servierfertige Hühnersuppe.

Nadine Urban

Hier weitere Rezepte entdecken:

Bilder mit freundlicher Genehmigung von seventyfour/stock.adobe.com, nesavinov/stock.adobe.com, bart/stock.adobe.com und Yantra/stock.adobe.com