Knapp fünf Millionen Pflegebedürftige im Sinne des deutschen Pflegeversicherungsgesetzes – so viele Menschen wurden zum Jahresende 2021 in Deutschland gezählt. Ungefähr vier von fünf Pflegebedürftigen werden von ihren Angehörigen in den eigenen vier Wänden gepflegt und betreut.

Diese Aufgabe geht mit einer hohen Verantwortung einher. Zudem müssen die pflegenden Angehörigen die Pflege häufig mit einer Berufstätigkeit vereinbaren, da das Pflegegeld allein nicht ausreicht. Pflegende Angehörige sind daher in vielen Fällen oftmals überlastet und müssen deshalb besonders gut auf sich selbst Acht geben. Selbstfürsorge ist also das A und O, wenn es darum geht, das eigene psychische und körperliche Wohlbefinden zu stärken und Belastungen langfristig auszubalancieren. Wie konkret Selbstfürsorge im Alltag der Betroffenen aussehen kann, wird in diesem Blogbeitrag thematisiert.

Auszeiten einplanen und einhalten

Regelmäßige Auszeiten zum Erholen sind für alle Menschen unabdingbar. Dies gilt insbesondere für Menschen, die ihre Angehörigen pflegen und vielen Belastungen ausgesetzt sind. Erholungspausen sollten bestenfalls im Vorfeld eingeplant und im Anschluss daran auch wirklich eingehalten werden. Es ist beispielsweise sinnvoll, kontinuierlich einen Wochenplan zu erstellen, in dem die Pausen bereits mit eingeplant sind. Hierfür ist es wichtig, dass das gesamte familiäre/soziale Umfeld zusammenhält und gemeinsame Absprachen getroffen werden, die sich darauf beziehen, zu welchen Zeitpunkten die Pflegeperson entlastet werden kann. Bei Selbstfürsorge geht es auch darum, Dinge zu tun, die Freude bereiten. Deshalb sollten die Betroffenen die Auszeiten auch sinnvoll nutzen und in diesen ihren individuellen Lieblingsbeschäftigungen nachgehen. 

Grenzen setzen

Mit Selbstfürsorge ist auch das Setzen von Grenzen gemeint. Um für sich selbst gut sorgen zu können, ist es wichtig, ein Gespür dafür zu entwickeln, wann die persönliche Belastungsgrenze erreicht ist. In diesem Zusammenhang ist es auch von Bedeutsamkeit, regelmäßig zu reflektieren, ob die Auszeiten ausreichend sind und wie es um das aktuelle Wohlbefinden steht. Denn nur mithilfe dieser Achtsamkeit ist es möglich, rechtzeitig Grenzen zu setzen und sich selbst nicht zu übergehen. Dies sollte zum einen mit dem eigenen Umfeld kommuniziert werden und zum anderen mit der zu pflegenden Person. Nur so können die Wünsche und Bedürfnisse der Pflegeperson Gehör finden und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.

Unterstützungsangebote suchen und annehmen 

Glücklicherweise gibt es für pflegende Angehörige zahlreiche Unterstützungsangebote, die zum Teil auch kostenfrei sind. Diese können beispielsweise regelmäßig an Selbsthilfegruppen teilnehmen, die inzwischen auch häufig online durchgeführt werden, wodurch lange Fahrzeiten vermieden werden können. Zudem gibt es die Möglichkeit, bei dem regionalen Pflegestützpunkt eine kostenfreie Beratung in Anspruch zu nehmen, um sich dort über weitere Unterstützungsangebote zu informieren. Eine weitere Option ist die Inanspruchnahme eines ambulanten Pflegedienstes, der stundenweise die Pflege übernimmt und so die pflegenden Angehörigen entlastet. Sollte die häusliche Pflege trotz allem fortlaufend eine zu hohe Belastung darstellen und die Betroffenen zu sehr überfordern, ist es auch möglich, eine 24-Stunden-Pflege zu arrangieren. Die 24 Stunden Betreuung durch Küffel ist beispielsweise eine Beratungs- und Vermittlungsagentur, die Angehörige dabei unterstützt, eine passende Pflegekraft für die 24-Stunden-Pflege zu finden. 

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