Das Hirn im Leerlauf laufen lassen, Meditieren oder Tagträumen fällt den meisten Menschen schwer. Viele erfüllt der Gedanke ans „Nichtstun“ sogar mit Unbehagen. Eine Studie der US-Universität Virginia im Jahr 2014 zeigt, dass viele Menschen eher bereit sind, sich zu verletzen, als nichts zu tun. Die Leiter der Studie berichteten im Fachjournal „Science“, wie schwer es den Testpersonen fiel, ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. So trafen 18 von 42 Testpersonen die widersinnige Entscheidung, sich lieber selbst einen Elektroschock zu verpassen als sich 15 Minuten intensiv mit den eigenen Gedanken zu beschäftigen.

Dabei wäre das Nichtstun, das Ausatmen und Nachdenken in unserer schnellen Zeit so wichtig. Vom Sport zum Sprachkurs, von der beruflichen Weiterbildung zum Engagement im Verein: unsere Kalender sind randvoll mit Terminen. In jedem Bereich setzen wir uns hohe Anforderungen. Wie soll man sonst mit der Konkurrenz auch mithalten können?

Dolce far niente: Süßes Nichtstun

Was Künstler und Philosophen schon längst wissen, wird jetzt zunehmend auch von unserer Gesellschaft entdeckt: Geist und Seele brauchen schöpferische Pausen. Auszeiten und Momente des Nichtstun fördern nicht nur die Regeneration und stärken das Gedächtnis, sondern sind geradezu die Voraussetzung für Einfallsreichtum und Kreativität, vor allem aber für das seelische Gleichgewicht. Es ist erstaunlich: Mit unserem Körper gehen wir Menschen pfleglicher um als mit unserem Geist. Gesunde Ernährung, Ausgleichssport und Gesundheitsvorsorge gehören zum Alltag. Dass auch unser Geist die Zeit braucht, um die vielen Informationen, die täglich auf uns einströmen, zu verarbeiten, wird meist vergessen.

Ausgleich finden in der Natur

Gerade die jetzige Jahreszeit bietet sich an, Geist und Seele etwas Gutes zu tun. Statt eines vollgepackten Sommerprogramms könnte man jetzt wieder Zeit finden für „lange Weile“. Raus in die Natur, schauen, gehen und an schönen Plätzen verweilen. Dass schon der Anblick von Wiesen und Bäumen einen erholsamen Effekt hat, ist mittlerweile sogar wissenschaftlich bewiesen. Im Gegensatz zur städtischen Umgebung wird unser Geist in der Natur nicht ständig mit neuen Reizen bombardiert und kann sich in der Ungestörtheit besonders gut regenerieren.

Auf dem Weg zu sich selbst

In der Natur finden sich viele Orte, die die Menschen dabei unterstützen, das Nachdenken zuzulassen und innere Stille, Kraft und Freiheit zu finden. Besonders geeignet sind Kraftorte, man nennt sie auch „heilige Orte”, „Orte des Lichts”, „magische Orte” oder „Orte der Seele”. Es sind Plätze mit einer ganz besonderen Ausstrahlung, von denen eine nur schwer zu definierende Energie auszugehen scheint, die Menschen seit Jahrhunderten anzieht. Schon Druiden, Priester, Schamanen, Hexen, Heiler und andere „Eingeweihte” aller Kulturen spürten diese Plätze und nützten ihre energetischen Kräfte für ihre Rituale.

Uralte Bäume, geheimnisvolle Höhlen, mächtige Steine und heilende Quellen: Kraftplätze finden sich meist in schöner Umgebung inmitten intakter Natur. Hier ein kleiner Einblick, der Großes bewirken kann:

Bäume

Bäume stehen für die Lebenskraft und vermitteln tiefe Ruhe und Verbundenheit. Bäume haben ganz besondere Kräfte. Schon ein kurzer Spaziergang durch einen Park oder einen Wald hat eine sofortige Anti-Stress-Wirkung. Einfach ausprobieren. Gemütlich spazieren, tief einatmen und alle Sorgen in diesem Moment bewusst loslassen. Auch das Anlehnen oder Umarmen alter Bäume lässt Energie spüren und gibt Kraft.

Höhlen

Höhlen sind ganz besondere Orte der Stille, der Abgeschiedenheit und frei von elektromagnetischer Strahlung. Sie sind Oasen der Erholung für den Körper und vermitteln eine Stille und Einfachheit, die berührt. Je nach eigenem Empfinden bieten sie Schutz, oder schotten ab und bieten einen eigenen Raum im Raum. In Höhlen scheint die Zeit still zu stehen.

Steine Löscht den Durst und stärkt den Geist: herrlich frisches sprudelndes klares Quellwasser

Löscht den Durst und stärkt den Geist: herrlich frisches sprudelndes klares Quellwasser

Quellen

Das Wissen und die Wirkung von Wasser auf das körperliche und seelische Gleichgewicht wird häufig unterschätzt. Dabei ist dieses Wissen Jahrhunderte alt. Die lebensspendende und heilende Wirkung wird in zahlreichen Mythen und Sagen gepriesen.

Die wissenschaftliche Untersuchung der verschiedenen Wässer bringt erstaunliche Ergebnisse zu Tage. Je nachdem, welche Zonen das Wasser durchläuft und welche Stoffe es mittransportiert, kann es auf die einzelnen Bereiche unseres Körpers positiv einwirken. Und das Beste: diese Quellen sprudeln meist ganz in unserer Nähe. Die zahlreichen Bründln, Brunnen und Quellen sind meist an schönen Plätzen in der Natur, in der Nähe von Kirchen aber auch in Parks im Stadtgebiet zu finden und eine schöne Station auf dem Weg zu sich selbst.

Steine

Es gibt viele Arten von Steinen und Steinkreisen. Je nach Beschaffenheit können diese ausgleichend, regenerierend und aktivierend wirken. Steine dienen als Hüter und Wächter, grenzen bestimmte Zonen ein und verstärken und halten Energien. Schon früh schufen Menschen je nach Zweck Steine. Schalensteine (z.B. für Rituale, Opfer), Schlupfsteine (z.B. für Reinigung, Gesundheit), Rutschsteine (z.B. für Fruchtbarkeit), und bauten Dolmen (“Steintische”) oder Steinkreise (z.B. als Rats- oder Gerichtsplätze). Diese teils Jahrhunderte alten Plätze werden gerne besucht, um Geist und Seele etwas Gutes zu tun.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Ronny Labotzke und Kraftplatzapp