Eier sind wahre Alleskönner. Sie sind beliebt bei Sportlern, bieten viele kulinarische Vorzüge, sind aber auch ideal als Haarmaske geeignet und weisen obendrein eine lange Geschichte auf. Bereits im alten Ägypten und in Rom wurde das Ei verehrt. Alles rund ums Ei findest du in diesem Artikel.

Eier sind nicht nur pure Nahrungsmittel, die regelmäßig auf unserem Tisch landen. Sie weisen eine sehr alte Tradition auf. Bereits im Schöpfungsmythos der Ägypter spielte das Ei eine wichtige Rolle. Bei den Römern hingegen wurden Eier als Grabbeigaben genutzt. Auch an Ostern genießen Hühnereier noch heute ihren Brauchstatus, denn das Fest gilt als Auferstehung sowie Erweckung von etwas Neuem.

Symbol des Neubeginns

Das Ei ist ein Lebenssymbol, nicht zuletzt, weil es werdendes Leben umschließt. Es trägt die Vorstellung von Geburt in sich sowie die Verjüngung im Lebenskreis. Seine Gestalt drückt dies aus, denn es gibt weder einen Anfang noch ein Ende.

Im alten Ägypten wurde vom „Ur-Ei“ gesprochen, welches den „Vogel des Lichts“ enthielt. Dies ist eine Form des Schöpfungsmythos. Viele Kulturen glaubten, dass die Welt aus einem Ei entstanden sei. Und als Quelle neuen Lebens aus unbelebter Materie spielt das Ei eine wesentliche Rolle in der Gedankenwelt vieler Kulturen. Die Chinesen verschenkten das symbolische Tierprodukt bereits vor 5 000 Jahren. Auch in Rom und im antiken Griechenland wurden Eier bemalt und im Anschluss aufgehängt. Auf diesem Weg wurde die Tag-und-Nacht-Gleiche im März, also der Jahresanfang gefeiert. Das Ei symbolisiert den Neuanfang.

Ab dem 4. Jahrhundert landeten Eier als Grabbeigaben in römisch-germanischen Gräbern. Auf diesem Weg wurde den Verstorbenen die Auferstehung gewünscht. Zu guter Letzt gelang das Ei zum christlichen Brauchtum. Es symbolisiert Fruchtbarkeit, ewiges Leben und Auferstehung. Von außen wirkt es kalt, ähnlich wie der Tod, doch in seinem Inneren wächst neues Leben. Jesus ist am Ostermorgen aus seinem Grab auferstanden. Genau diese Symbolik bringt das Ei mit sich. Sprüche wie: „Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, hat Jesus das Grab zerbrochen“, sind noch heute bekannt. Zudem galt das Ei laut Jesus als gute Gabe. Somit ist es zum „tugendhaften Nahrungsmittel“ geworden.

Symbolkraft

In Italien und Spanien finden sich bis heute goldene Eier oder auch Straußeneier zum Gedenken der Auferstehung Christi wieder. Sie sind präsent in Taufkapellen, auf Marienaltären sowie zu Füßen des Gekreuzigten.

Eier vs. Eierräuber

Das Ei beherbergt neues Leben. Doch nicht immer hat dieses die Möglichkeit, auch zu schlüpfen. Eierräuber erschweren den Prozess. Tierische Eierräuber lauern auf die Gelegenheit, sich zu bedienen und haben für den Eierraub über lange Zeit erhebliches Geschick entwickelt. Aber auch wir Menschen haben das „Speiseei“ für uns entdeckt. Bereits in der Altsteinzeit standen neben Beeren, Nüssen, Wurzeln und Pilzen auch Vogeleier auf dem Speiseplan. Dies war eine Sache für die Sammler. Heute haben wir allerdings eine deutlich größere Auswahl. Damals wurden die Eier gegessen, die gefunden wurden. Da gehörten mit Sicherheit keine Hühner- oder Wachteleier dazu. Vogelzüchter halten heute Hühner und Co. häufig aus dem Grund, um die Eier zu verzehren oder zum Verzehr anzubieten. Inzwischen passiert das in industriellem Ausmaß, was gerade mit den Haltungsbedingungen der Hühner durchaus kritisch gesehen werden kann. 

Unterstützung von artgerechter Haltung

Besonders Bio-Eier sind sehr empfehlenswert, um eine artgerechte Haltung der Tiere zu unterstützen. Am schlechtesten schneiden Eier aus Bodenhaltung ab. Bio-Eier stammen immer aus Freilandhaltung und das Futter kommt überwiegend aus ökologischem Anbau. Zudem erhalten die Tiere weder Antibiotika noch andere Medikamente. Auch eine Mindestfläche von sechs Quadratmeter pro Henne ist gesetzlich verpflichtend.

Gesund oder ungesund?

Eier gelten als wahre Cholesterinbomben. Aus diesem Grund ist bei vielen Menschen schon lange die Faustregel in den Köpfen, dass bloß nicht zu viele Eier verzehrt werden sollen. Der übermäßige Verzehr schadet den Gefäßen und dem Herz. Doch ist das wirklich so? Sind Eier nicht doch gesund?

Die beliebten Nahrungsmittel sind nicht so gefährlich, wie sie über Jahrzehnte geglaubt waren. Wer zu viel Cholesterin aufnimmt, hat mithilfe seines Körpers in der Regel die Möglichkeit, überschüssige Polster einfach wieder auszuscheiden. Somit wird der Cholesterinspiegel reguliert. Zudem stellt unser Organismus selbst Cholesterin her. Es ist ein wichtiger Bestandteil für die Membranen. Wie bei allen Lebensmitteln macht die Menge den kleinen aber feinen Unterschied, und auch die ganz individuelle körperliche Konstitution der Konsumenten sorgt hier für den einen oder anderen Unterschied für dieses Maß.

Eier können ein toller und auch proteinhaltiger Bestandteil der Ernährung sein. Wichtig ist, dass diese ausgewogen und gesund ist. Alle essenziellen Vitamine und Nährstoffe sollten in ausreichendem Maß vorhanden sein. Eier gehören aufgrund ihrer durchaus wertvollen Inhaltsstoffe zwingend auf den Speiseplan, es sei denn, man ernährt sich vegan. Dann sind Eier und alle Eierspeisen natürlich außen vor. Ob als Frühstücksei, Omelett oder auch als Bestandteil von Salaten und Co., es ist vielseitig verwendbar und voller Vitamine, aber auch Eisen, Zink und Magnesium zählen zu den Inhaltsstoffen des Eies.. 

Warum ist das Ei oval?

Eier sind oval, damit sie nicht vom Felsen rollen – aufgrund der Spitze rollen sie lediglich im Kreis. Durch das Legen der Eier durch die Kloake von Vögeln erhalten sie ihre ovale Form. Die Spitze kommt am Ende.

Blick ins Kochbuch

Eier können auf die unterschiedlichsten Weisen zubereitet werden und erfreuen uns immer wieder mit ihrem markanten Geschmack. Für viele dürfen Eier zum Frühstück nicht fehlen, ähnlich wie eine wohlriechende Tasse Kaffee.

Gekochte Eier:

Eier sind wahre Allrounder auf unserem Speiseplan. Doch wir bereiten sie noch längst nicht in allen möglichen Variationen zu. Während immer mehr Sportler rohe Eier aufgrund der Proteine verzehren und sie zu Shakes hinzufügen, ist die klassischste Version noch immer das gekochte Ei. Hier wird zwischen dem weichen und dem harten Ei unterschieden. Je nach Kochdauer des Hühnereis wird das Eigelb fest oder bleibt eben flüssig. Ein sehr weiches Ei braucht etwa 4 bis 6 Minuten im kochenden Wasser, ein wachsweiches Ei 8 bis 10 Minuten und ein richtig hartes Ei 12 bis 14 Minuten. Wer regelmäßig sein Frühstücksei genießt, der weiß, dass machmal schon 30 Sekunden über das Gelingen oder Misslingen des Frühstücks entscheiden. Das führt zu manch spannender Diskussion am familiären Frühstückstisch.

Omelett und Rührei:

Weitere leckere und sehr beliebte Eier-Varianten sind das Omelett sowie das Rührei. Sie sind von der Zubereitung ähnlich. Während das Omelett in der Pfanne in einem pfannkuchenähnlichen Zustand erhalten bleiben soll, wird das Rührei verrührt. Das Omelett wird häufig und gern gefüllt, während das Rührei beispielsweise als Bestandteil von Spinat mit Kartoffeln bekannt ist. Auch als Zugabe zu Salaten kann sich das Rührei sehen lassen.

Quiche und Co.:

Ob Quesadilla, Frittata oder Quiche, die Zubereitungen sind der des Omeletts sehr ähnlich. Zunächst werden die Eier verquirlt und anschließend in der Pfanne gebraten. Im Anschluss werden sie im Backofen fertig gebacken. In Kombination mit Fleisch und/oder Gemüse sowie Kartoffeln sind sie ein wahrer Schmaus. Für die Quiche wird zusätzlich ein Mürbeteig verwendet. Am Ende ähnelt sie einem Kuchen – nur eben in herzhaft!

Das pochierte Ei:

Das pochierte Ei ist in Deutschland nicht allzu bekannt, doch ein sehr leckerer Bestandteil vieler toller Speisen. Vor allem bei Eggs Benedict kommt diese Zubereitungsform zum Einsatz. Im Folgenden findest du das Rezept zu dieser Köstlichkeit. Dort wird auch erläutert, wie Eier pochiert werden.

Gebackene Eier:

Gebackene Eier (auch Eggs en Cocette oder Shirred Eggs) bestehen aus Eiern, Gewürzen sowie etwas Sahne. Die Zutaten können je nach Belieben erweitert werden. In der Regel werden gebackene Eier in kleinen Förmchen oder Auflaufformen ausgebacken und schmecken einfach super.

Frohe Ostern

Ob Hühnereier, Porzellaneier oder auch Schokoeier – an Ostern gibt es Ostereier in den verschiedensten Variationen. Es ist Brauch, an Ostern Eier zu verschenken, zu essen sowie als Dekoration zu verwenden. Doch wieso ist das so?
Zur vorösterlichen Fastenzeit verbot die Kirche im Mittelalter den Verzehr von Eiern und Fleisch. In dieser Zeit sammelten sich große Mengen an Eiern bei den Bauern an. Um dem Überfluss an Eiern zu trotzen, wurden sie verzehrt, bemalt, kirchlich geweiht und letztendlich verschenkt.

Eine große Eier-Vielfalt

Neben der unterschiedlichen Zubereitungsweise tauchen auch ab und an andere Eier als Hünereier auf dem Speiseplan auf. Sehr beliebt in der heimischen Küche sind Wachtel- sowie Straußeneier. 

Straußeneier sind so groß, das für ein Omelett bereits ein Ei ausreicht. Wachteleier hingegen sind klein und haben eine bräunlich grüne Farbe. Sie stecken voller Vitamine und Nährstoffe und werden vorrangig aufgrund ihrer Größe nur gekocht verzehrt.

Für diejenigen unter euch, die Eier auf ihrem Speiseplan haben, bieten wir neben den vielen Tipps und interessanten Infos über die Eier auch zwei ganz besondere und inspirierende Rezeptvorschläge an. Probiert es aus und lasst es euch schmecken.

Osterfarben

Seit dem 13. Jahrhundert wurden Ostereier mit roter Farbe bemalt. Sie symbolisiert Leben, Freude sowie das am Kreuz vergossene Blut. Somit erinnert die rote Farbe an den Opfertod Jesu. Später erhielten die geliebten Ostereier auch andere Farben, sodass sie nun in den verschiedensten Farben und Mustern erstrahlen. Vor allem in Familien ist es ein beliebter Trend, Ostereier auszublasen und im Anschluss zu bemalen. An einer Schnur werden sie dann an den Osterstrauch gehangen.

Eggs Benedict (Eier Benedict)

Eier Benedict sind ein us-amerikanisches Frühstücksgericht, welches ebenfalls in Großbritannien und anderen Ländern anzutreffen ist. In vielen Hotels und privaten Haushalten gehört es definitiv auf den Frühstückstisch. Da auch Bacon verwendet wird, ist das Rezept für Vegetarier natürlich nicht geeignet.

Zutaten:

  • 2 Toasties
  • 4 Eier
  • 2 Esslöffel Sauce Hollandaise
  • 4 Scheiben Bacon
  • Petersilie

Zubereitung:

  1. Um die Eier zu pochieren, nimmst du einen mittelgroßen Topf mit Essigwasser und erhitzt diesen. Drehe nun die Temperatur etwas herunter, bis das Wasser nur noch leicht in Bewegung ist.
  2. Erzeuge mit einem Schneebesen einen Wasserstrudel. Schlage die Eier in den Strudel und achte darauf, dass das Wasser noch in Bewegung ist, wenn die Eier ins Wasser kommen.
  3. Lege indessen einen Deckel auf den Topf und lasse die Eier je nach Größe 2 bis 3 Minuten im Topf. Nutze ein Sieb, um die Eier vorsichtig herauszuheben und lege sie zum Abtropfen auf ein Küchentuch.
  4. Packe die Toastbrötchen in einen Toaster oder in die Pfanne. Der Bacon wird kross angebraten. Lasse diesen ebenfalls auf einem Küchentuch abtropfen. Alternativ kann der Bacon auch im Ofen knusprig gebacken werden. Die Sauce Hollandaise wird ebenfalls erwärmt.
  5. Richte alles auf den Toastbrötchen an und verziere das Ganze mit der Petersilie und anderen Kräutern deiner Wahl. Guten Appetit!

Scotch Eggs (Schottische Eier)

Scotch Eggs gelten als eine typische schottische Mahlzeit. Die Leckerei ist in nahezu jedem Supermarkt zu finden und kann kalt sowie warm verspeist werden.

Zutaten:

  • 10 Eier
  • 400 Gramm grobes Hackfleisch
  • 0,5 Teelöffel Paprikagewürz
  • 2 Esslöffel Speisestärke
  • 45 Gramm Senf
  • 50 Milliliter Vollmilch
  • 125 Gramm Semmelbrösel
  • 3 Esslöffel Mehl

Zubereitung:

  1. Lege 8 Eier in einen Topf mit Wasser und bringe dieses bei starker Hitze zum Kochen. Sobald es anfängt zu kochen, nimm die Eier vom Herd und lass sie für 3 Minuten stehen. Danach nimmst du die Eier aus dem Wasser und lässt sie in kaltem Wasser für 10 bis 15 Minuten abkühlen.
  2. Vermische das Hackfleisch mit dem Senf, dem Paprikapulver sowie der Speisestärke. Vermenge alles gut und gib etwas Wasser hinzu, bis eine homogene Masse entsteht. Würze das Ganze im Anschluss mit Salz und Pfeffer.
  3. Forme nun aus der Hackfleischmasse 8 kleine Bällchen. Pelle die Eier ab und drücke die Hackfleischbällchen auf einer ebenen Fläche platt. Platziere je ein Ei in der Mitte. Mithilfe einer Frischhaltefolie kannst du die Eier mit der Hackfleischmasse vorsichtig umschließen. Vorsicht, die Eier sind sehr weich. Jetzt kommt das Ganze für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank.
  4. Nimm drei Teller, einen mit Semmelbrösel, einen mit den restlichen Eiern und der Milch und einen dritten mit dem Mehl, mit etwas Salz und Pfeffer vermischt.
  5. Nach circa 30 Minuten kannst du die Hackfleischbällchen aus dem Kühlschrank nehmen und die Frischhaltefolie entfernen. Wälze sie nacheinander in Mehl, Eier-Milch-Mischung sowie Paniermehl.
  6. Nun werden die Eier für 2 Minuten in der Fritteuse frittiert. Lasse sie im Anschluss abtropfen. Am Ende kommen die Scotch Eggs in eine Auflaufform und für weitere 10 Minuten bei 190 Grad in den Backofen.

Nadine Urban

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