Katja Thienel hat viele Geschichten zu erzählen, oft kleine aber wichtige Erlebnisse, in denen ihre große Freude am Leben und ihr klarer Blick auf die kleinen Momente des Glücks sichtbar werden. Aus ihrer Entscheidung, dies alles einmal aufzuschreiben, wurde „Glücksmillionär“, ihr erstes Buch, das dieses Jahr in der „Edition Auszeit“ des Auerbach Verlages erschienen ist. Wir sprachen mit der Autorin.

Wann gab es die erste konkrete Idee, ein Buch zu schreiben? Gab es da einen entscheidenden Moment?

Oh, das ist schon einige Jahre her! Und ja! Letztes Jahr gab es wirklich einen entscheidenden Moment, um sofort damit zu beginnen! Da ich ja schon seit vielen Jahren, oder besser gesagt, seit ich schreiben kann, alles Mögliche schreibe, geisterte immer wieder die Idee eines eigenen Buches in meinem Kopf herum.
Nachdem einige, mir sehr vertraute Menschen immer wieder und immer mehr „Geschichten“ aus meinem Leben hören wollten und mich oft mit Sätzen wie „Katja, du musst ein Buch schreiben!“ oder „Ich freue mich schon, wenn dein erstes Buch erscheint!“ ermutigten, begann ich ernsthafter über meine Buchidee nachzudenken.

Cover Glücksmillionär

Kurz darauf habe ich tatsächlich mit einem Plan und einer detaillierten Stoff- und Ideensammlung für meine eigene heitere Lebensgeschichte begonnen, die ich jedoch erst im Jahr 2025 real schreiben wollte. Allerdings war das dennoch einige Jahre vor meiner ersten geschriebenen „Glücksmillionär“-Zeile.
Aber dann „küsste“ mich am Ostermontag 2022, während ich mit meinem Mann am Frühstückstisch saß, aus heiterem Himmel meine Muse und ich MUSSTE sofort beginnen!
Dass ich meinen „Glücksmillionär“ nun wirklich live und ganz und gar nicht nach meinem Plan schreiben würde, wusste ich beim „Kuss meiner Muse“ noch nicht ….

Wie ändert sich das Leben, wenn man ein Buchprojekt startet? Was waren die ersten (kleinen) Erfolgserlebnisse, was die ersten (großen) Zweifel?

Mein Leben wurde plötzlich noch aufregender und spannender! Bei mir kribbelte vor Freude, Aufregung, Anspannung und Glück oft der ganze Körper und ich durfte durch den Schreibprozess in eine ganz neue und für mich noch unbekannte Welt eintauchen! Das erste für mich wirklich spürbare Erfolgserlebnis durfte ich schon während den ersten Zeilen spüren, es war die Trennung und das Loslassen von meinem eigentlich Plan und meiner ursprünglichen Buchidee!
Darauf folgten unzählige Zeichen, Momente, Gedankenblitze, Situationen und Gefühle, die mich immer wieder aufs Neue bestärkten und bestätigten und mir ein Gefühl von unendlichem Vertrauen und Geborgenheit gaben – und auch immer noch geben. Einen kleinen „Tiefpunkt“ oder ein kurzes Hadern erreichte mich nach einigen Wochen des intensiven Schreibens und der wirklich stetigen Ideenfindung.
Jetzt im Nachhinein würde ich sagen, dass ich meiner Muse und mir für den Anfang zu viel zugemutet und abverlangt hatte und wir „Zwei“ einfach eine kurze Phase der Ruhe und Entspannung gebraucht haben, um danach wieder voller Energie weiter machen zu können.

Was waren die wichtigsten Kraftquellen, was die hilfreichsten Methoden, um dranzubleiben?

Meine Kraftquellen, ganz unabhängig davon, um was es bei mir im Leben geht, ist mein Wald und meine Zeit, die ich dort verbringe. Wenn ich mit unserem Hund Rudi viele Stunden in absoluter Ruhe und ohne andere Menschen in den Wald gehe, versinke ich – oder vielleicht sogar wir beide – nach gut einer halben Stunde Fußmarsch in eine Art Trance und kommen dann voller Energie, Kraft, neuer Ideen, lustiger Geschichten und unglaublicher Lebensfreude wieder zu Hause an.
Ehrlich gesagt, habe ich noch nie nach hilfreichen Methoden suchen müssen um an etwas „dranzubleiben“. Denn, wenn ich bislang eine Idee hatte oder etwas wirklich schaffen oder erreichen wollte, dann richte ich meine komplette Energie und meine Zeit auf dieses zu erreichende Ziel und fokussiere mich und meinen Alltag extrem darauf.

Katja Thienel auf Traktor

Katja Thienel 

Die Freude am Leben, eine gute Portion Humor, ihre positive Denkweise, schier endlose Energie und die Liebe zum geschriebenen Wort begleiten Katja Thienel schon ihr ganzes Leben lang.
Sie lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie in einem alten Bauernhaus in einem kleinen mittelfränkischen Dorf. Ihre Arbeit in ihrem Laden und die viele ruhigen Stunden im Wald und auf der Flur beflügeln Katja immer wieder aufs Neue. Und so entstehen oft aus Geistesblitzen oder auch aus wahren Erlebnissen Kurzgeschichten, Fachbeiträge und auch komplette Bücher.
Ihr Buch „Glücksmillionär“ ist bislang das erste live geschriebene und spirituelle Buch, welches sie im Auerbach Verlag veröffentlicht hat.

„Glücksmillionär“ – ISBN 978-3948537500

jetzt im Buchhandel und digital als E-Book

Hattest du wichtige Menschen, die dir geholfen haben?

Die wichtigsten und auch kraftgebendsten Menschen waren in dieser Zeit mein Mann und mein Sohn.
Beide haben mir bedingungslos und ohne zu meckern meine Zeit gegeben und gegönnt, und sie haben mich auch in und bei meinen Tagträumen und beim Ideensammeln durch ihre einfache Anwesenheit, aber auch durch ihre oft sehr stimmigen und passenden Aussagen und Sätze sehr unterstützt.
Zusätzlich hat mir auch meine allererste Testleserin, welche tatsächlich noch vor meinem Mann und meinem Sohn jeden Abschnitt gelesen hat, unglaublich viel Kraft und Motiviation geschenkt. Ich war also mit meinen Gedanken und Fragen nie alleine.

Das Buch ist jetzt fertig – wie beeinflusst es den Alltag und das Denken, wenn man jetzt eine „richtige“ Buchautorin ist?

Oh ja, das Buch ist fertig! Ich kann es selbst kaum glauben! Aber es fühlt sich verdammt gut an! Als ich vor wenigen Monaten meinen Autorenvertrag unterschrieben habe und dieser von meinem wunderbaren Verlag auch wieder unterschrieben zurück kam, kribbelte es erneut in mir! Ich bin nun tatsächlich eine richtige Autorin! Und ja, es beeinflusst mein Denken und meinen Alltag! Ich suche nun stetig und auch bewusster nach neuen Ideen, Möglichkeiten oder interessanten Geschichten, um viel „Stoff“ für neue kreative Projekte zu haben. Auch erinnere ich mich ganz oft an meinen Schreibprozess zurück und schöpfe daraus jetzt noch Kraft und erneut Energie. Zusätzlich wirkt hier spannender Weise auch das wunderbare „Gesetz der Anziehung“ und ich lerne nun auch andere „richtige“ Autoren und Autorinnen kennen, und mich fragen sogar Menschen um Rat, die selbst vorhaben, ein Buch zu schreiben. 

Was möchtest du anderen, die mit dem Gedanken eines eigenen Buches spielen, an inspirierenden Gedanken, an Mut machenden Tipps mit auf den Weg geben?

Leg los! Beginne nicht morgen, übermorgen oder im Jahr 2025, sondern JETZT! Schreibe einfach drauf los! Du schreibst ja erst einmal „nur“ für dich – und schon allein DAS und der Weg des Schreibens, sowie die genialen und aus meiner Sicht einmaligen Gefühle dabei, sind es auf alle Fälle wert! Und ob und was du dann wirklich veröffentlichst, steht ja noch auf einem ganz anderen Blatt und wieder „nur“ du bestimmt es! Mein Motto: „Hätte.Sollte.Könnte.Würde. MACHEN!“

Hast du schon weitere Buch-Projekte in Planung?

Oh ja! Ich schreibe gerade an meinem zweiten, erneut live geschriebenen Buch! Der Titel steht hier für mich auch schon wieder fest und die ersten beiden Kapitel sind geschrieben. Jedoch erstreckt sich mein Schreibprozess dieses Mal über einen deutlich längeren Zeitraum und ich bereite mich während dieses Prozesses auf eine große Veränderung in meinem Leben vor. Außerdem habe ich ein eigentlich schon komplettes Buch mit Kurzgeschichten in der Schublade liegen. Diese wirklich erlebten, humorvollen aber meist mit einem tieferen Sinn versehenen Kurzgeschichten sind jedoch nicht in der klassischen deutschen Sprache verfasst, sondern wurden von mir in meiner Lieblingssprache, dem „fränkischen Dialekt“ geschrieben. Ich habe noch eine Menge zu erzählen …

Bildquellen: Jimmy Thienel