Auszeit 1/2016 Wenn Ihr diese Zeilen lest, versucht bitte, euch folgende Fragen zu beantworten: „Gibt es Momente, ich denen ich allein sein will? Gibt es Momente, in denen ich mich einsam fühle? Wo genau mache ich eigentlich den Unterschied zwischen „Allein“ und „Einsam“?“

Ihr werdet sehen, wirklich einfache Antworten auf diese Fragen gibt es nicht, auch wenn wir sie uns schon oft gestellt haben. In einer Zeit, in der das Single-Dasein gerade in den Städten zur Norm wird, in der im Internet die Seitensprungbörsen die Partnerbörsen in Sachen Beliebtheit abhängen, in Zeiten, in denen es morgens in der Straßenbahn kaum noch Blickkontakt untereinander gibt, weil jeder auf sein Smartphone starrt, in solchen Zeiten sind die Fragen mehr als angebracht.

In der neuen Ausgabe der AUSZEIT

… haben wir uns ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. Dazu haben wir Texte ganz unterschiedlicher Autoren zusammengetragen – etwa von Veit Lindau, der in seiner beeindruckend klaren und direkten Sprache seine Fragen mitten in das Herz seiner Zuhörer stellt. Oder auch gern mal mitten in den Bauch. Veit Lindau hat auch einige kleine Übungen zusammengestellt, die das Alleinsein mit sich selbst durchaus produktiv machen können.

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In einem anderen Artikel beschäftigt sich Christina Graefe aus jahrelanger therapeutischer Erfahrung heraus mit der Frage, inwieweit eine Paarbeziehung Garantie dafür sein kann, nicht einsam zu werden – die Antwort lässt sich erahnen. Eine Garantie gibt es nicht. Im Gegenteil: Unsere Autorin Sabrina Gundert beschreibt in einem sehr persönlichen Text, dass es sogar umgekehrt sein kann: Raus aus der verunglückten Zweisamkeit, um zwar allein, aber nicht mehr einsam zu sein. Was hier wie ein Paradox klingt, ist aber eben der Schlüssel für das Verständnis von Alleinsein einerseits und Einsamkeit andererseits. Ein Schlüssel, der Auswege erschließt und Mut machen sollte.

Mut macht auch …

… wenn man, wie Inge Friedl, den Erzählungen der älteren Generationen genau zuhört, um in ihnen Antworten auf viele Fragen von heute zu suchen und zu finden. Antworten, die unser Leben bereichern können, weil sie uns auf sehr überzeugende Art und Weise einem alten, und doch neuen Verständnis von Gemeinschaft, von Für- und Miteinander nahebringen. Beeindruckend ist es letztendlich auch, wenn einem vor Augen geführt wird, wie reich an Möglichkeiten, wie reich an Gedanken und Gefühlen jeder einzelne von uns ist. Ob das entsprechende Buch von Hervé Magnin oder der Text von Hartwig Kopp-Delaney, all das ist eine Lese-Empfehlung wert.

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Außerdem findet Ihr in diesem Heft Einiges zum Thema „Natürlich heilen“ – von einem Rundgang durch eine süddeutsche Heilerstadt über ein beeindruckendes Porträt einer echten Kräuterfee bis hin zu einem sehr berührenden Artikel zur Begegnung mit dem Krebs. Zumeist besinnlich geht es auch in unseren Winterartikeln zu, aber ein Motto steht über allem: Winterlust statt Winterfrust!
Also nehmt euch vor, den Winter wirklich zu genießen – nicht die Kälte fürchten sondern die Wärme des alten Ofens genießen, nicht ängstlich ins Dunkle schauen sondern sie nutzen, sich selbst neu zu entdecken. Und wenn’s schneit – nicht immer gleich ans Schneeschippen denken sondern einfach mal wieder einen Schneemann bauen!
Und zurück in der warmen Stube nehmt euch die Zeit, durch unser Heft zu blättern, der neuen CD der Auszeit-Klänge zu lauschen oder mit unserem kleinen Inspirations-Kartenspiel, das wir mit diesem Heft komplettieren, euch einen kleinen Motivationsschub zu verschaffen. Die CD-Hülle findet ihr hier.
Übrigens, an welchem Kiosk ihr die neue AUSZEIT findet, könnt ihr hier nachlesen, und falls es ausnahmsweise in eurer Umgebung keine Auszeit gibt, könnt ihr sie gerne auch bei uns bestellen.

Viel Spaß beim Lesen!

 

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