Immer wieder müssen wir etwas sein lassen, damit es sein kann. Dazu müssen wir uns einlassen auf das, was ist. Sich auf das, was ist einzulassen bedeutet Vertrautes, Gewohntes zu verlassen. Im Verlassen – so paradox das klingt – ist Halt zu finden. Der Halt, den uns das Vertrauen ins Leben bietet. Sobald wir uns anheimgeben, dem Leben anheim, trägt es uns. Es führt uns in unsere tiefsten Tiefen, lässt uns in ungeahnte Höhen steigen und führt uns zueinander. Zueinander durch das Einlassen auf uns selbst. Ein Selbst, das sich selbst vertraut, findet, wie von selbst, zum anderen, findet ganz selbstverständlich zueinander, vom Selbst zum Selbst. Es findet sich im anderen Selbst selber und führt das andere selbst zu sich selbst.

dem Leben anheimgeben

Aus diesem Einlassen entstehen Verbindungen, die uns, uns selbst sein lassen und die uns tragen. Sie wollen nichts, fordern nichts, verlangen nichts, das ist das Geheimnis ihres Bestehens, ihrer Tragfähigkeit, ihrer Kraft und ihrer Macht. Mächtig ohne Macht haben zu wollen und gerade deshalb so mächtig. Das Ich führt ganz selbstverständlich zum Du und erst im Du kann sich das Ich wahrhaftig finden. Finden und auch immer wieder neu erfinden.

Finden und auch immer wieder neu erfinden.

Denn alles was Bestand hat, ist im Wandel begriffen. Das Leben ist Veränderung, ständig. Erst wenn wir das begriffen haben, wenn wir mitschwingen, sind wir eingebettet in den Fluss des Lebens. Dann trägt es uns, das Leben, mit seiner unermesslichen Weisheit und Liebe die unsere wahre Natur sind, die wir in uns und durch uns – durch einander – schöpfen können.

Wer liebt trägt mit seiner Liebe und wird von ihr getragen.