Kennst du den Spruch „Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber“? In meinen Augen wäre es passender, wenn es heisst „ … und das Leben lacht darüber“. Denn wir wissen ja, meistens kommt es anders, als man denkt. In meinen Augen aber nicht wegen dem bösen Schicksal.

Schicksal fühlt sich für mich danach an, ein Spielball von etwas Grösserem zu sein. Heisst es nicht auch, „ich finde mich mit meinem Schicksal ab“? Nein, das ist nicht meine Art zu leben. Für mich ist es viel mehr die Bestimmung, wonach ich strebe. Respektive nach der Erfüllung meiner Bestimmung. Denn wenn ich meine Bestimmung lebe, erfüllt es mich auch gleichzeitig. Na, bist du noch bei mir? 😉

Was bedeutet eigentlich Bestimmung?

Meine Bestimmung zu erkennen bedeutet für mich, dass ich die Talente lebe, die meine Seele (oder wie auch immer du es nennen magst) auf die Erde mitgebracht hat. Es ist das tiefe Wissen in mir drin, dass ich aus einem bestimmten Grund hier gelandet bin – zu dieser Zeit, an diesem Ort und in diesem Körper.

Dabei kann sich Bestimmung manchmal wie Schicksal anfühlen. Da gibt es Entscheidungen, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben, Risiken, die ich vielleicht besser nicht eingehen sollte und Herausforderungen, vor denen ich lieber davonlaufen würde – wenn ich sie hingegen gemeistert habe, bin ich ein grosses Stück gewachsen.

Vielleicht fragst du dich jetzt, wie das mit „schicksalhaften Begegnungen“ aussieht? Ich glaube auch hier eher an die Bestimmung als ans Schicksal. Es gibt Menschen in meinem Leben, die eine wichtige Rolle auf dem Weg zu meiner Bestimmung spielen. Einige weisen mir den Weg, andere bringen mich auch mal vom Weg ab. Doch ich glaube, Umwege gehören zur Reise dazu.

Der Schlüssel vom Schicksal zur Bestimmung: Bewusstsein

Die Bestimmung gibt mir das Gefühl, dass ich ein Wörtchen mitreden kann. Ich habe einen freien Willen und treffe täglich bewusst Entscheidungen, die meinen Lebensweg beeinflussen. Dies bedeutet auch, dass ich Verantwortung übernehme. Ich schiebe es nicht aufs Schicksal, wenn nicht immer alles rosig ist. Sondern ich hinterfrage mich selbst, was ich hier ändern kann, was ich verbessern kann und wie mein nächster Schritt aussieht.

Der entscheidende Unterschied zwischen Schicksal und Bestimmung ist für mich das Bewusstsein. Ich bin mir meines endlichen Lebens bewusst und weiss, dass mir eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht, meine Bestimmung zu erkennen und zu leben. Ich wähle selbst, ob ich passiv durchs Leben stolpere oder mein Bestes gebe, um es aktiv zu leben. Klar, das klappt nicht immer, aber ich bin mir auch dessen bewusst – meistens jedenfalls.

Um es mit dem leicht abgeänderten Zitat von Immanuel Kant zu sagen: „Der Ziellose erleidet sein Schicksal – der Zielbewusste gestaltet seine Bestimmung“.

Bildquellen: Stefan Goedecke