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So. Nun ist er da, der Winter. Bereits im November fiel der erste dichte Schnee. Die Straßenlaternen haben Mühe, mit ihrem Licht den Schleier der herabtanzenden Flocken zu durchdringen. Es ist eine ganz andere Art von Licht, die mich beim morgendlichen Schreiben begleitet, als es vor Monaten mit der aufgehenden Sommersonne der Fall war. Trotzdem mag ich diese Stimmung. Sie hat etwas von Ruhe und Geborgenheit. Zumindest wenn man nicht frierend und mit nassen Füßen da draußen unter der Laterne steht …

Überhaupt: Der Winter ist die Zeit der kleinen Lichter. Der tanzenden Kerzen-Flammen. Des knisternden Feuers im gut gefüllten Holzofen oder auch der klitzekleinen Lichtspiegelungen auf dem frisch gefallenen Schnee. Und so richtig kommt dieses Licht nur zur Geltung, wenn es dunkel ist.

Kerzen: besinnliche Lichter

Jede Kerze erschafft dann eine kleine Lichtinsel, ein eigenes Refugium. Lassen Sie sich einfach mal darauf ein, sich gedanklich im leichten Flackern der Kerzen zu verlieren. Spüren Sie die beinahe meditative Wirkung der kleinen Flamme und lassen Sie sich überraschen, wohin Ihre Gedanken getragen werden. Denn eigentlich ist der Winter genau die richtige Zeit, um sich ein wenig zurückzuziehen, im Schutzraum der Dunkelheit zur Ruhe zu kommen, oder eben zu entschleunigen, wie es heute heißt.

Aber für viele von uns sind die „besinnlichen Tage“ oft nur noch eine Grußformel auf den Weihnachskarten. Der vorweihnachtliche Stress verkörpert eher das Gegenteil. Und nicht selten hat man an solchen Tagen nur noch den Wunsch, in den Winterschlafmodus überzugehen. Da hilft es, in kleinen Schritten den Winterfrust in Winterlust zu verwandeln. Sicher, die Vorfreude auf den Frühling mag einen auch die kältesten Wintertage überstehen lassen. Aber viel besser ist es doch, sich die schönen Seiten des Winters zu erschließen und damit im Jetzt zu sein, statt gefühlsmäßig in den März zu fliehen.

Den Schnee genießen

Beim Schneefall also nicht nur an das lästig Schneeschippen denken, sondern dieses gleich zu einem Familienritual umfunktionieren. Und dabei auch ein Auge für die Schönheit von Schnee und Eis haben. Apropos Familienritual – als meine große Tochter noch sehr klein war, haben wir Jahr für Jahr unseren ganz persönlichen Schneemann gebaut. Hier in der Stadt war er mangels weißer Flocken manchmal etwas kleiner, aber er war da, mit einem verschmitzten winterlichen Lächeln …

Mehr über den Winter und seine warmen Momente, findet ihr im neuen AUSZEIT-Magazin.

Bildquellen: Auerbach Verlag