(akz-o) Sie sind teilweise schon Jahrhunderte alt, werden aus tiefster Überzeugung von Generation zu Generation weitergegeben und manchmal sind sie einfach nur kurios und verblüffend. Die Rede ist von Hausmitteln, wie sie seit alters her bei Erkältungs- und anderen Krankheiten eingesetzt werden. Eines ist allen Mitteln gleich – sie bekämpfen vor allem die Symptome einer Krankheit, nicht ihre Ursachen. Eine andere Gemeinsamkeit ist die Tatsache, dass die medizinische Wirksamkeit von Hühnersuppe, Bier oder Zwiebeln wissenschaftlich nicht belegt ist.

Die berühmte Hühnersuppe

Auch wenn viele Menschen auf die fast magische Wirkung einer heißen Hühnersuppe schwören – sie hilft in der Realität tatsächlich nur indirekt. Zum einen tut die heiße Flüssigkeit einfach dem schmerzenden Hals sehr gut und zum anderen wird sie – da sie unbedingt selbstgemacht sein muss und daher meist ‚mit Liebe‘ ge- macht wurde – subjektiv als hilfreich empfunden. Sie tut einfach der Seele gut – eine objektiv heilende Wirkung hat die Suppe allerdings nicht.

Zwiebelsaft und Zwiebelwickel

Für viele Menschen ist es kaum vorstellbar, für andere von Kindheit an ganz normal: Das Trinken von selbst zubereitetem Zwiebelsaft – wahlweise auch als Tee oder Sirup – soll gegen Husten helfen. Zwiebelwickel kommen bei Ohrenschmerzen, vor allem bei Kindern, gern zur Anwendung. Dabei werden kleingehackte und gequetschte Zwiebeln in ein Tuch oder eine Socke gepackt und zusammen mit einer Wärmflasche auf das betroffene Ohr gelegt. Auch hier ist vor allem eine entspannende Wirkung sicherlich vorhanden – eine Heilwirkung dagegen ist nicht wirklich belegt.

Eines vorweg: Jedes warme Getränk bringt Linderung, wenn der Hals schmerzt. Ob nun Milch, Tee oder eben Bier spielt da eigentlich keine Rolle. Letzteres hat aber den zusätzlichen Effekt, müde zu machen, zu entspannen und so beim Einschlafen zu helfen. Hier wirkt der Hopfen im Bier mit seinen ätherischen Ölen und Bitterstoffen beruhigend. Allerdings sollte man bei einer Erkältung eher die Finger vom Alkohol lassen, da dadurch das Immunsystem geschwächt wird.

Hilfe aus der Pflanzenwelt

Wer nun aber statt auf Heilmittel lieber gleich auf Antibiotika setzen möchte, um die Erreger, die ihm auf die Bronchien geschlagen sind, schnell wieder loszuwerden, irrt sich. Denn 90 – 95 Prozent aller Atemwegsinfekte werden von Viren verursacht – und dagegen helfen Antibiotika nun einmal überhaupt nicht. Besser ist deshalb, sich nach wirksamen und verträglichen Alternativen aus der Welt der Pflanzen umzusehen.

Aus den Wurzeln der Kapland-Pelargonie beispielsweise wird das pflanzliche Medikament Umckaloabo hergestellt. Der Spezialextrakt dieser Pflanzen stimuliert unter anderem die weißen Blutkörperchen. Sie sollen mehr sogenannte Defensive bilden, die wiederum antiinfektiv gegen Viren und Bakterien wirken. Andere Wirkmechanismen unterstützen den Organismus in der Abwehr der Viren oder gegen den zähflüssigen Schleim. So kann eine Verkürzung der Krankheitsdauer bei akuter Bronchitis um zwei Tage erreicht werden.

Die Wirksamkeit und die Verträglichkeit von Umckaloabo wurden in klinischen Studien an mehr als 10 000 Erwachsenen, davon etwa 4000 Kinder und Jugendliche, untersucht und belegt.

Bildquellen: Auerbach Verlag