Es macht sich wohl jeder des Öfteren Gedanken darüber, was „glücklich sein“ eigentlich ausmacht. Der eine träumt von mehr Geld, der andere sehnt sich einen Lebenspartner herbei und wieder andere möchten einfach nur noch aus ihrem Alltag heraus. Manch einer ist sich aber auch gar nicht sicher, was ihm oder ihr eigentlich fehlt. Das ist besonders verheerend, denn der Weg zum Glück ist natürlich schwer wenn das Ziel gänzlich unbekannt ist.

 

Welche Wege führen also zum Glück? Diese Frage lässt sich so gut wie überhaupt nicht beantworten. Denn sie fällt für jeden Menschen unterschiedlich aus. Jeder muss selbst zu seinem Glück und vor allem zu sich selbst finden. Das Ich ist ein entscheidender Punkt bei all diesen Fragen. Viel zu viel Zeit verschwenden wir damit, uns Gedanken um andere Menschen zu machen. „Was sollen nur die Nachbarn denken?“, „Mag er mich, mag er mich nicht?“ und ähnliche Fragen stellen wir uns Tag für Tag. Dabei hat genau das für unser persönliches Glück eigentlich wenig Bedeutung.

 

Jemand denkt an dich

Es hilft, die Dinge von Zeit zu Zeit aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Denn letztlich kann ich euch mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass eure Freunde und Bekannten sich viel weniger Gedanken um euch machen, als ihr vielleicht glaubt. Außerdem ist es doch eine schöne Sache, wenn überhaupt jemand an dich denkt. Aus was genau diese Gedanken bestehen, ist doch gar nicht so wichtig. In jedem Fall sind wir auf diese Weise Teil des Lebens anderer und nie wirklich allein.

 

Wie denke ich über mich selbst?

Am wichtigsten sollte uns aber doch sein, was wir selbst über uns denken. Als ich mir ehrlich die Frage gestellt habe, wer ich bin und was ich tun möchte, fiel mir schnell auf, dass ich nicht immer ehrlich zu mir selbst bin. Viel zu häufig passe ich mein Verhalten an die allgemeine Erwartungshaltung an. Ich verzichte zum Beispiel auf bestimmte Klamotten, weil sie in meinem Umfeld nicht angesagt sind oder ich höre bestimmte Musik nur heimlich im stillen Kämmerlein und würde nie öffentlich zugeben, sie zu mögen. Aber warum eigentlich? Sind es nicht all diese Dinge, die mich ausmachen, die Teil meiner Individualität sind?

 

Zu Überzeugungen stehen!

Wir sollten viel öfter zu unseren Ansichten, unseren kleinen Macken und Überzeugungen stehen. Natürlich können wir damit auch mal anecken, aber das ist gar nicht weiter schlimm. Letztlich ist es doch viel schöner, eine Welt voll von unterschiedlichen Menschen zu haben als einfach alle gleichzustellen. Ich habe auch gelernt, mich vor etwaigen Konfrontationen nicht länger zu fürchten. Über irgendwelche Kommentare jedweder Art kann ich einfach hinwegsehen, ja, häufig sogar über mich selbst lachen. Probiert das doch auch einfach mal.

 

Einfach nur ich selbst sein

Nicht zuletzt merkte ich aber vor allen Dingen, wie ich mich jeden Tag besser fühlte, wenn ich einfach nur ich selbst bin. Einfach mal nicht verstellen und ehrlich sein, und zwar sowohl alleine als auch unter Gesellschaft. Natürlich ist das nicht immer möglich, bei der Arbeit müssen wir uns beispielsweise auch etwas anpassen. Doch gerade in der Freizeit kann zumindest ich nur richtig entspannen, wenn ich von all meinen Sorgen und Nöten rund um meine Erscheinung einfach mal ablasse.

 

Jeden Tag aufs Neue…

Es behauptet aber niemand, dass solch ein Prozess einfach ist. Denn wir müssen uns selbst ja erst einmal finden. Niemand sollte dabei erwarten, dass dies schnell geht und irgendwann erledigt ist. Im Gegenteil, wir müssen jeden Tag aufs Neue unser eigenes Ich finden und lernen, damit zu leben und es im besten Fall zu mögen. Jeder Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens und genau diese Veränderungen müssen wir wahrnehmen und akzeptieren. Wer das nicht tut und einfach in den Tag hineinlebt, läuft Gefahr, sich selbst irgendwann zu verlieren. Deshalb kann ich nur empfehlen, mit dem eigenen Ich etwas bewusster umzugehen. Im besten Fall lernt ihr euch selbst zu lieben und findet so Freude und Erfüllung, in was auch immer ihr tut. Was die anderen darüber dann denken, daran denkt ihr gar nicht mehr.

Bildquellen: Raphael Hilliger