Ihr kennt das sicher auch, wenn ihr nach Hause kommt und gemütlich bei Musik entspannen wollt. Bar-Jazz mit Piano-Klängen, garniert von einer rauchig-schwarzen Soul-Stimme? Oder der Klang von plättscherndem Wasser eines Bachlaufes, über dem sich unaufgeregtes Vogelgezwitscher und die Melodie einer Pan-Flöte legt? Oder eher synthetische Meditationsmusik?

Nun gut, kaum einer entspannt bei 130 Beats per Minute, unterstelle ich mal. Aber es ist gar nicht die Geschwindigkeit, die entscheidend ist, sondern oft auch das Fehlen eines Metrums, das besonders gut entschleunigen kann. Also, mir geht es jedenfalls so, dass gerade die nicht-metrische Musik, also die ohne Taktschlag, mich besonders entspannt. Es kann aber auch die Kuschel-Klassik der alten CD sein. Die kennt man jedoch schon seit Jahrzehnten. Entspannt das also noch? Nicht immer.

Doch man kann ja auch mal gar nichts einlegen und kann sich sogar den Luxus leisten, nichts „Eigenes“ zur Entspannung zu hören. Schon mal probiert? Hier kann durchaus ein Reiz im Unbekannten liegen. Über Youtube, Spotify, Deezer und wie diese Dienste alle heißen, bekommt man Musik nach Wahl aufs Ohr. Nach Wahl? Ja klar, man kann konkret etwas wählen – muss man aber doch gar nicht. Wer z.B. Stichworte wie Relaxation, Entspannung oder Meditationen eingibt, kann sich hier auch vom weiteren Angebot „überraschen“ lassen.

Überraschung entspannt mich am meisten. Etwas, das ich nicht kenne. Und kosten muss das auch nicht zwingend. Tausende Songs, die frei zu den Stichworten assoziiert werden, kann man zum Teil sogar gratis abspielen lassen. Die besten Dinge im Leben sind eben doch oft die einfachsten Sachen.

Bildquellen: Stephan Krause