Pflanzliche Bitterstoffe waren zu Zeiten von Hildegard von Bingen, der Erfinderin der Naturheilkunde, ein universelles Mittel zum Erhalt des körperlichen Wohlbefindens. Leisten sie doch einen entscheidenden Beitrag bei der Förderung der Verdauung, der Stärkung des Immunsystems und unterstützen die Leber bei der Entgiftung.

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Bei Tieren wird beobachtet, dass diese instinktiv bittere Kräuter fressen, wenn sie akut erkranken.Leider hat die westliche Zivilisation unsere Ernährung durch Fast Food und Fertiggerichte derart beeinflusst, dass nur noch süße oder salzige Geschmackspapillen angeregt werden. In der Nahrung sind Aromen und Zusatzstoffe verarbeitet, welche den bitteren Geschmack überdecken sollen, womit die Abneigung gegen Bitterstoffe stetig zunimmt. Die Folgen sind eine ungesunde Lebensweise, Übergewicht und eine Vielzahl von körperlichen Gebrechen, die unseren Alltag begleiten. Mit einer natürlichen Ernährung, die viele Bitterstoffe bereithält, kann diesen Auswüchsen Einhalt geboten werden

Was sind Bitterstoffe?

Bitterstoffe kommen in vielen verschiedenen Pflanzen vor. Die natürliche Aufgabe von Substanzen wie CynarinLactucin oder Glucosinolat ist die Abwehr von Fressfeinden. Auch Menschen schrecken vor bitterem Geschmack instinktiv zurück. Kinder verweigern oft bittere Nahrungsmittel. 

Doch nicht alles, was bitter schmeckt, ist auch giftig! Geschmacksnerven lassen sich trainieren, wie das Beispiel Kaffee zeigt. Am besten sollte das beliebte Getränk ohne Zucker und Milch zu sich genommen werden. Der Organismus verliert dadurch Schritt für Schritt die Lust auf Süßes. Bittere natürliche Lebensmittel können leichter in den Ernährungsplan eingearbeitet werden. Der Organismus bedankt sich mit Wohlbefinden und guter Laune!

In welchen Lebensmitteln sind Bitterstoffe enthalten?

Bitterstoffe kommen überall in der Natur vor. Viele Salate und Gemüse sind Spender dieser gesunden Substanzen. Inzwischen werden natürliche Bitterstoffe in Essenzen nach Rezepten der Lehrmeisterin vom Rhein zusammengestellt. 

Zudem werden sie zu Tees und Cremes verarbeitet und finden im Wellness- und Beautybereich ihre Anwendung. Natürlicherweise kommen Bitterstoffe gehäuft in den folgenden Pflanzen vor:

  • Rucola
  • Radicchio
  • Löwenzahn
  • Artischocke
  • Amaranth
  • Quinoa
  • Endivie
  • Grapefruit
  • Grünkohl
  • Cranberry
  • Rosenkohl
  • Brennnessel
  • Ingwer
  • Aubergine
  • Kurkuma
  • Thymian
  • Zimt

Wie wirken Bitterstoffe auf den Körper?

Die Wirkungsweise von Bitterstoffen ist aufgrund ihrer Vielzahl divers ausgeprägt. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass sich die Effekte von Bitterstoffen über die Verdauung bemerkbar machen. Zudem werden ihnen positive Eigenschaften auf Hautkrankheiten, eine Stärkung der Abwehrkräfte zugeschrieben sowie ein Zusammenhang bei der Senkung von Fieber vermutet. 

Manche Anwender setzen sie zur Belebung ein, wenn sich Stress, Ermüdung und Erschöpfung bemerkbar machen. Ein Zusammenhang mit der Eindämmung des Wachstums von Krebszellen wird bisher nur vermutet. 

Verdauung fördern

Bitterstoffe beeinflussen die Verdauung über unterschiedliche Wege. Die wichtigsten Erkenntnisse werden im Folgenden zusammengefasst:

  • Bitterstoffe verbessern die Produktion der Magensäure.
  • Sie regen den Appetit an und fördern den Speichelfluss.
  • Bitterstoffe unterstützen bei der Fettverbrennung, indem sie die Produktion von Gallenflüssigkeit forcieren.
  • Sie regen die Darmtätigkeit an.
  • Einige der wertvollen Substanzen erhöhen die Insulinproduktion.

Stärkung des Immunsystems

Bei der fundierten Betrachtung der Auswirkung von Bitterstoffen auf das Immunsystem treten zwei Ansätze in den Fokus. Zum einen werden den Substanzen Sekret fördernde Eigenschaften zugeordnet. Dadurch wirken sie wie ein Training für die Schleimhäute. Diese ziehen sich durch den bitteren Geschmack zusammen und dehnen sich dann wieder aus. Durch diesen Vorgang werden Keime, Schlacken und Gifte schneller wieder ausgeschieden.

Eine weitere Hypothese geht davon aus, dass der Organismus ähnlich den Pflanzen Bitterstoffe als “gefährlich” wahrnimmt. Um das vermeintliche “Gift” wieder zu entfernen, kurbelt er das Immunsystem an.

Guter Basenspender

Zucker in der Nahrung bewirkt die Freisetzung von Säuren im Körper. Langfristig ist bei einer solchen Ernährungsweise von einer verstärkten Krankheitsanfälligkeit auszugehen. Bitterstoffe wirken basisch und gleichen den Säureüberschuss aus. 

Hilfe zum Abnehmen

Bitterstoffe hemmen den Appetit auf Süßes nachhaltig. Zudem vermitteln sie rasch ein Gefühl der Sättigung und wirken als natürliche Bremse bei der Nahrungsaufnahme. 

Letztendlich fördern sie die Fettverbrennung, sodass sie bei jedem Ernährungsplan Willkommen sind, der sich eine nachhaltige Reduzierung des Körpergewichtes zur Aufgabe macht.

Unterstützung für die Leber

Die Leber ist neben der Gallenblase das Organ, welches im Organismus für die Entgiftung zuständig ist. Durch die Ankurbelung des Gallenflusses wird die Leber dabei unterstützt, Giftstoffe aus dem Körper schneller auszuscheiden.

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