Es ist das Fest der Feste. Krönender Tag einer großen Liebe. Die Hochzeit wird ein berauschendes, unvergessliches, korrektes Fest, wenn sie dazu noch ökologisch und wertig gefeiert wird.

Eine schöne Hülle mit einem wertigen Inhalt verbinden“, so beschreibt sich ein angesagtes „Organic Couture-Label“ für wunderschöne Mode und Hochzeitsroben. Vor Jahren noch ein elitäres Nischen- produkt, weitet sich inzwischen der Trend für eine gesamtöklologisch gestaltete Hochzeit aus. Kein Wunder, denn wem das umweltbewusste Leben in Fleisch und Blut übergeht, der möchte auch bei seiner Hochzeit keine riesigen Co2- Abdrücke auf der Welt hinterlassen. Vorbei zum Glück das dröge und lustfeindliche Image von Sackleinen und Jesuslatschen. Es glamourt grün an allen Orten. Dazu bietet sich ausufernd viel Platz für sprühende Kreativität gepaart mit Individualität. Aus der nachhaltig gestalteten Hochzeit kann bereits im Vorfeld ein Gemeinschaftsevent mit Überraschungselementen arrangiert werden. Wer kann nähen, häkeln, stricken oder basteln? Gibt es vielleicht einen nahen Menschen, der gut backen oder schreiben kann? Angefangen von den Einladungen über das Hochzeitskleid, das Menü, die Hochzeitstorte und die Tischdeko bis hin zu den kleinen Giveaways sind Ideen und Fertigkeiten gefragt.

Etwas Altes, Blaues, …

Zusätzlich empfiehlt es sich, ökologisch wirtschaftende Firmen zu be- auftragen oder auch einfach generell auf Dinge zu verzichten. Es braucht sicher keine Limousine, um zum Altar oder auf das Standesamt zu gelangen. Warum nicht mit dem Bus, der Straßenbahn, romantisch mit der Pferdekutsche oder sich gar zu Fuß bewegen? Und muss es die weite Hochzeitsreise auf die Malediven sein oder kann es auch eine Woche an der Nordsee sein? Gefeiert wird Zuhause oder direkt auf einem Biobauernhof. Wer nicht auf Fleisch verzichten möchte, bestellt beim Caterer ein Gericht mit Biofleisch für seine Gäste. Aber auch ein vegetarisches oder gar veganes Essen lässt sich heutzutage organisieren.

Wer länger Zeit hat, holt entsprechende Angebote ein und überlegt, worauf Wert gelegt und ge- gebenenfalls verzichtet werden kann. Es muss auch nicht alles neu angeschafft werden. Getreu dem Motto: „Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues‘, kann dieser alte Brauch auf das gesamte Fest angewendet werden. Alte und schöne Dinge gibt es überall. In Schränken, Schubladen und auf Dachböden zu stöbern, lohnt sich. Kleider, Tischwäsche und Porzellan können umgearbeitet und/oder entsprechend als Deko verwendet werden. Es finden sich oftmals wunderbare Schätze von individuellem Wert und Tradition.

„Die Liebe ist ein Stoff , den die Natur gewebt und die Phantasie bestickt hat.“ Voltaire

Diva, Prinzessin, Göttin

Selbstverständlich gibt es bei einer Hochzeit Herzstücke, auf die besonderes Augenmerk gelegt wird. Das Brautkleid ist eines davon. Viele der jungen Modelabels integrieren bei der Herstellung solcher Roben ethische und ökologische Aspekte. Ein Kleid im Green-Glamour-Look ist ein bleibendes Gesamtkunstwerk! Die Schönste an diesem besonderen Tag zu sein, ist mit Kleidern aus fließenden Stoffen ein Leichtes. Üppige Drapagen aus feinstem, fairtrade gehandeltem Tüll und biologisch korrekt hergestellter Seide und Spitze umschmeicheln den weiblichen Körper. Neben Weiß und Champagner sind Lila, Flieder, Silber oder ein warmes Liebesrot eine ausgezeich- nete Wahl.

Ganz wie die Frau, so ist auch das Kleid: Traditionelle Braut, Märchenprinzessin, Göttin oder Femme Fatale. Ist der ideale Coutier für das Gewand nicht zur Stelle, bieten sich das Internet und die sich dort zahlreich tummelnden Kreativen an. So finden sich beispielsweise wunderbare und individualisierbare Kleider bei DaWanda.de. Dort gibt es ein großes Angebot handgefertigter Garderobe aus ökologisch wertigen Materialien. Ein umwerfend schickes, kurzes Kleid aus einem elfenbeinfarbenen Hanf-Seidengemisch… Das verführt nicht nur für eine Hochzeit, sondern ist eine Anschaffung fürs Leben. Denn es wird sich auch für zukünftige Anlässe tragen lassen.

Ist das Budget eher schmaler gehalten, lässt sich entsprechend aus einem geliehenen oder alten Brautkleid eine Traumrobe zaubern. Vielleicht haben Mutter, Schwester oder Tanten noch ein schönes Stück im Schrank? Sie können es nach eigenen Wünschen umgestalten lassen und peppen es mit tollen Schuhen auf. Handgemacht vom Schuster oder aus einer veganen Schuhkollektion schreitet es sich korrekt zum Altar. Später lassen sich die Schuhe mit Bändern oder Knöpfen – je nach Anlass – umgestalten. Gleiches gilt für alle anderen Accessoires wie Hüte, Taschen und Tücher.

Verbindung schaffen

Ein Leben lang werden die Eheringe, als Zeichen der verbindenden Liebe, an die Hochzeit und diesen Tag erinnern. Daher sollten diese mit Bedacht ausgewählt und angefertigt werden. Für Brautpaare, die keine Ringe oder Schmuck von der Stange wollen, sondern etwas ursprüngliches, von historischem Wert schaffen möchten, empfehlen sich Schmuckrecycler wie Daniela Kuehling-Elliot. Die Hamburgerin verarbeitet unter dem Namen IO E TE ausschließlich Edelmetalle und fair gehandelte Edelsteine. Ringe lassen sich in Größe und mit Gravur im Internet bestellen. Einen exklusiv-märchenhaften Zauber für Brautpaare und ihre Gäste verbreiten auch die Goldschmiede Silke Knetsch und Christian Streit. Die Freiburger Schmuck-Alchimisten bauen ihre Schmiede – falls gewünscht – mitten im Lokal, Wald oder am Strand auf. Vor aller Augen werden die Eheringe aus Gold gefertigt. „Sie verbinden die Welt hinter der Welt“, meint Christian Streit zu seinen Schmuckunikaten.

Nachhaltig schön

Ein Tag, ein Hochzeitsfest, das nachhallt. Positives und Neues hervorbringend. Die Möglichkeiten, sich dabei zu entfalten und gleichzeitig der Umwelt gegenüber freundlich und liebevoll zu sein, sind unerschöpflich. Wer mag, wählt aufblühende Gastgeschenke wie „Seedbombs“. Diese Samenbomben sind kleine Kugeln, die aus ökologischer Blumenerde, Tonpulver und Biosaatgut verschiedenster Pflanzen bestehen. Das können Kräuter, Duft- und Blütenpflanzensamen wie Kornblumen, Lavendel oder Ringelblumen sein. Die Seedbombs sind in Spitzenstoff „eingekugelt“. So werden die Hochzeitsgäste irgendwann zu Gärtnern und sorgen mit den Samenbomben für ein nachhaltig schönes und unvergessliches Fest.

Bildquellen: Ronja Kapke