Weihnachten ist das Fest der Liebe. Film und Fernsehen drängen uns dazu ein ganz bestimmtes Bild auf: Die perfekte Großfamilie samt Oma und Opa, Onkel und Tante, Kindern und Kindeskindern feiert gemeinsam den heiligen Abend. In einem Single-Haushalt fühlt man sich da zwangsläufig als Außenseiter und beneidet alle, die Weihnachten mit ihren Liebsten verbringen können. Einsamkeit stellt sich ein, selbst bei denen, die sich das ganze Jahr über als glückliche Singles bezeichnen würden.

Genauso ist es mir ergangen, als ich nach einer langjährigen Beziehung plötzlich allein war und mir bewusst wurde: Weihnachten steht vor der Tür und ich werde zum ersten Mal keinen Partner an meiner Seite haben! Und eine Bilderbuchfamilie habe ich leider auch nicht, die ich besuchen konnte.

Ich stellte mir also vor, wie ich den heiligen Abend verbringen würde – allein und deprimiert vor dem Fernseher mit einem Glas Wein. Natürlich fühlte ich mich schrecklich einsam und die Fröhlichkeit der Menschen um mich herum machte alles nur noch schlimmer. Alle Welt schien damit beschäftigt die Wohnung zu dekorieren, Geschenke zu kaufen, das Festtagsmenü zu planen. Ich überlegte trotzig, ob ich Weihnachten vielleicht einfach ignorieren sollte.

Doch wie gesagt, Weihnachten ist das Fest der Liebe und mir wurde bewusst, dass es dabei auch darum gehen sollte, sich selbst zu lieben. Ich begann mir Gedanken darüber zu machen, wie ich die Weihnachtszeit auf meine eigene Art verbringen könnte. Mit welchem Sinn wollte ich meinen ganz persönlichen heiligen Abend füllen?
Kaum hatte ich die Erwartungen abgeschüttelt, die von der Gesellschaft an das „perfekte“ Weihnachtsfest gestellt werden, da konnte ich viele Alternativen sehen, eine wahre Fülle an Möglichkeiten! Diese Möglichkeiten möchte ich mit Ihnen teilen.

Tipp 1: Die Situation akzeptieren

Lösen Sie sich vom Ideal eines Weihnachtsfestes, wie Sie es aus dem Fernsehen kennen. Es braucht weder die glanzvollste Dekoration, den perfekten Festtagsbraten noch die harmonische Großfamilie, um ein besinnliches Fest zu feiern! Diese Ansprüche machen uns nur unglücklich. Wir können stattdessen unsere ganz eigene Form finden, Weihnachten zu feiern. Alleinsein muss kein Fluch sein, sondern kann sich auch als Segen entpuppen.

Tipp 2: Gleichgesinnte suchen

Wer sich Geselligkeit wünscht, der darf nicht tatenlos zuhause sitzen, sondern muss aktiv werden. Bestenfalls schon vor Weihnachten. Nette Menschen trifft man überall, wenn man nur die Augen offenhält: In Volkshochschulkursen, Sportgruppen, bei Aufführungen und im Theater, im Museum, bei Wanderungen und in Vereinen. Aber auch kurz vor den Feiertagen können noch Kontakte geknüpft werden. Sicher gibt es in Ihrem Umfeld viele Menschen, denen es ähnlich geht wie Ihnen. Der alleinstehende Nachbar freut sich vielleicht über einen Besuch, die nette Kollegin möchte eventuell auch an Weihnachten nicht allein sein. Fragen kostet nichts!

Tipp 3: Tapetenwechsel

Für die Unternehmungslustigen ist der Gang ins Reisebüro eine verlockende Alternative. Wer behauptet denn, dass Weihnachten unbedingt zuhause gefeiert werden muss? Während daheim alle im nasskalten Wetter frieren, liegen Sie am Pool! Zauberhaft sind natürlich auch kurze Städtereisen oder Busreisen zu berühmten Weihnachtsmärkten. Es gibt viele spannende Angebote im Internet, die es zu entdecken lohnt. Ein Urlaub ist keine Flucht, sondern ein Geschenk an sich selbst.

Tipp 4: Sich selbst lieben

Wer die Feiertage zuhause verbringt, der sollte sich selbst behandeln, wie er einen Gast behandeln würde: Schmücken Sie die Wohnung festlich, bereiten Sie ein Festessen zu, planen Sie ein schönes Abendprogramm mit allem, was Ihnen gefällt. Nehmen Sie ein wohltuendes Schaumbad, leihen Sie den Film aus, den Sie schon immer mal sehen wollten oder gönnen Sie sich Tee und Plätzchen, während Sie das Buch lesen, für das Sie sich bisher nie Zeit genommen haben.

Tipp 5: Gutes tun

Statt sich selbst zu beschenken kann es sehr erfüllend sein, sich um andere zu kümmern. Ehrenamtliche Tätigkeiten in Altenheimen, Krankenhäusern oder Kinderheimen lindern Not und schenken Freude. Die vielen glücklichen Gesichter werden Sie mit tiefer Zufriedenheit erfüllen! Tierfreunde können sich natürlich auch in Tierheimen oder bei Umweltorganisationen nützlich machen, denn überall werden zur Weihnachtszeit helfende Hände gesucht.

Bildquellen: Florian Pötzsch