Corona verändert Deutschland. Corona macht uns Angst. Das Virus ist verantwortlich für beispiellose Einschränkungen im öffentlichen Leben Deutschlands seit dem zweiten Weltkrieg: die Straßen gespenstisch leer, Kneipen und Kinos zu, Polizei patrouliert und kontrolliert. Wer etwas von der Corona-Krise erleben will, braucht nur mal einkaufen zu gehen.

Nach der Schlange vor dem Supermarkt hasten die Menschen mit einem verdammt unguten Gefühl mit selbstgenähten Atemschutzmasken (die „richtigen“ gibt hier ja nicht…), Handschuhen und noch mehr „Ich zuerst“-Attitüde durch die Lidl-Regale. Dabei macht es der ein oder andere eilige Drängler es in den engen Gängen nahezu unmöglich, einen Sicherheitsabstand einzuhalten – spätestens an der Kasse ist der 2-Meter-Gedanke dann nur noch ein frommer Wunsch der Politik. Und so kommt man dann auch mit einem komischen Gefühl wieder nach Hause. Man fragt sich – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, ob man sich das Virus nicht doch irgendwo eingefangen hat und mit nach Hause zu seiner Familie nimmt. Zur Kontaktvermeidung gehört also auch in gewisser Weise ein oder zwei Toastbrote mehr zu kaufen, um nicht nach zwei Tagen schon wieder „raus zu müssen“.

Zum Kontaktverbot gehört auch ein bisschen mehr Vorrat im Kühlschrank

Klar, es ist nicht schön vor einem leeren Regal zu stehen, aber ich kann es niemandem verdenken, der sich (in normalem Maße) bevorratet. Das hat in den meisten Fällen wenig mit „hamstern“ zu tun, sondern vor allem mit einer Urangst des Menschen – Angst vor gesundheitlichen Schäden, Angst, mit zu vielen Kontakten im Außen de Virus nach Hause mitzunehmen. Mir erscheint es da durchaus sinnvoll, gerade für Senioren oder Menschen mit Vorerkrankungen mal eine Nudelpackung mehr mit nach Hause zu nehmen (aber bitte keine 40kg (!) Mehl, wie ich am Wochenende im Rewe sehen musste). 

Corona – die Angst vor der Ansteckung

Wir haben Angst: Dass der Familie, den Kindern, dem Partner oder den Eltern und Großeltern etwas passiert, Angst, die Oma nicht noch einmal wiedersehen zu können, die im Pflegeheim liegt und der es auch ohne Corona schon nicht gut geht. Und ja, auch Angst vor dem eigenen Tod. Dazu kommt die Unsicherheit über den persönlich-wirtschaftlichen Ausgang der Krise: Für alle, Unternehmen wie Mitarbeiter, ist „Corona“ eine Belastungsprobe, auch für den sozialen Zusammenhalt. Die Kombination aus der Gefahr für die eigene Gesundheit und die eigene Familie mit der Unsicherheit im wirtschaftlichen und sozialen Umgang mit der Krise macht diese Situation, die ein kleiner Virus geschaffen hat, besonders tückisch. In einem Land wie Deutschland hätten wir vor einigen Wochen doch nie daran geglaubt, dass ein Mangel an Schutzausrüstung für Ärzte oder Pfleger oder sogar ethanolbasierte Desinfektionsmittel erleben können.

Klopapier und Nudeln – Echt jetzt?

Ein Mangel! Das habe ich das letzte Mal vor 31 Jahren im Konsum erlebt – aber selbst da ging es nicht um Klopapier oder Nudeln, sondern um „Südfrüchte“ und Honig, der von echten Bienen gemacht wurde. Dieser Virus stellt unser gewohntes, seit Jahrzehnten von Sicherheit geprägtes Leben auf den Kopf – in so kurzer Zeit, dass wir uns nicht einmal mit der politischen Salamitaktik an die neuen „Umstände“ gewöhnen können. Zu schnell dreht sich das Rad neuer Maßnahmen. Auch bei der ganz persönlichen Bewältigung der Krise sehen wir uns mit ungewohnten Situationen in unserem Alltag konfrontiert – einem Alltag der gänzlich anders ist, als das, was wir bislang kennen. Home Office: Klingt gut – aber wie funktioniert das mit drei Kindern, die man „nebenbei“ auch noch zu Hause betreuen soll? Kann man so eigentlich effektiv arbeiten? Schule, die das Lernen der Kinder in die Verantwortung der Eltern gibt, Aufgaben für diese Kinder, die oft sogar benotet werden, setzen viele Familien zusätzlich unter Druck. Eine Politik, die von den Menschen Abstand fordert, aber nicht erklärt, wie das z.B auf Arbeit funktionieren soll. Angst, Unsicherheit und das Gefühl, mit dem Thema allein gelassen zu werden und ein wahrer Flickenteppich an politischen Aktionen.

Corona – Angst vor Ansteckung, Angst vor der Angst

Mit deinen Gefühlen – Angst, Unsicherheit, Überforderung und Hilflosigkeit werden wir uns daher hier noch intensiv beschäftigen. Ich werde dazu unregelmäßig schreiben, so wie ich es schaffe – je nachdem, wie es mir geht. Denn auch mir gehen diese Dinge nahe, ich habe die gleichen Gefühle wie Du, mit denen ich klarkommen muss (und will). Und dann sitze ich vor einer leere Seite Papier und bin erst einmal eine ganze Weile sprachlos, leer und ausgelaugt. Von dem Alltag, der mich so fordert. Dabei würde ich gerade so gerne so viel mehr schreiben, denn das tut mir gut. Für solche Situationen ist mein Selbstliebe Kurs gemacht. Er vertreibt dunkle Gedanken und hilft dir in schwerer Zeit, zu dir zu finden und dort auch verweilen zu wollen.

Streßabbau und Angst vor Corona: Auszeit hilft mit kostenlosem Download von zwei Meditationen

Es geht mir also ganz genauso wie dir. Ja, ich habe auch Angst. Und das das auch in Ordnung ist. Es ist normal. Und: Es ist so, wie es ist. Das Corona Virus ist da, mitten unter uns und wir können es bei Lanz oder Maischberger auch nicht einfach wegdiskutieren. Die äußeren Umstände kannst du nicht ändern – aber wir können gemeinsam lernen, nach vorne zu blicken, die Hoffnung nicht zu verlieren und auch, so doof das klingt: Das Beste daraus zu machen. Niemand kann das alles so wegdrücken. Wir sind emotionale Wesen, genau das ist ja eines der essenziellen Eigenschaften des Menschen. Wir können und werden einen Weg finden, mit dem Virus und seinen Auswirkungen klarzukommen. Die Menschheit ist an Krisensituationen schon immer gewachsen – das wünsche ich mir auch bei „Corona“. „Solidarität“ – dieses große Wort, mit dem ich in groß geworden bin, hören wir immer häufiger in dieser Zeit. Das ist gut! Wenn wir aus dem Wort auch Taten wachsen lassen, werden wir gestärkt und vor allem geeint aus dieser Krise hervorgehen.

Dafür brauchen wir vor allem eines: Hoffnung.

Und genau die möchte ich dir in diesem langen Beitrag geben. Hoffnung, dass wir „das“ überstehen. Hoffnung, dass alles gut wird.

Nicht alles läßt sich von Corona, dem Virus, beeinflussen. Die Welt dreht isch in ihrem gewohnten Rhythmus weiter. Hast du eigentlich bemerkt, dass Frühling ist? Nicht nur auf dem Kalender, nein auch draußen, merkbar, erlebbar. Die prallen Knospen platzen auf und gebären neues Leben. Frisches Grün zeigt sich da, wo vor einigen Tagen nur triste und in sich zurückgezogene Äste und Zweige zusehen waren. Die ersten Osterglocken blühen im Garten, die Welt wird wieder bunt. Die Sonne scheint. Der Frühling ist da (hier findest du ein Gedicht von mir dazu aus einer anderen Zeit) und er kündet vom Beginn des Jahreskreislaufes. In der letzten Woche erpickten sich drei kleine Kücken im Auszeit Garten das Licht der Welt. Wer will ja mir noch Namensvorschläge für sie senden :). Diese Kücken sind meine Helden der letzten Woche. Für mich selbst ist in dieser Woche ziemlich viel zusammengebrochen, doch dieses Bild, das Piepsen und die die Wärme, die eine Mutter ihren Kindern gibt, hat mir das gegeben, das auch ich so dringend in der letzten Woche gebraucht habe: ein Bild für Hoffnung. Ein Symbol dafür, dass das Leben kämpft, weitergeht und stärker ist als unsere dunkle Gedanken.

Dieses Bild möchte ich mit Dir teilen. Denn am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht zu Ende.

Aus Angst wird Hoffnung. Hoffnung, Corona bald zu besiegen.

Alles Gute für dich, bleib gesund und voller Zuversicht

Stefan 

P.S. Bitte, nimm die Situation ernst. Bleib, wenn möglich, zu Hause. Fürsorge heißt in dieser Zeit Abstand halten. Kauf dazu gerne auch zwei Packungen Klopapier, aber bitte keine fünf. Spende etwas für die Menschen, die besonders von der Krise betroffen sind. Hilfe für andere tut auch dir gut. So sind wir Menschen eben. Wenn du mir oder der wunderbaren Zeitschrift Auszeit, für die ich schreibender, helfen willst, kannst du hier ein Abo abschließen. Ein Auszeit – Abo kostet 35.40 Euro. Das sind keine drei Euro im Monat. 

Corona und die Angst vor der Einsamkeit

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