Viele Menschen sehnen sich nach mehr Entspannung im Alltag. Sie wünschen sich mehr innere Ruhe und Einkehr, mehr Sinnlichkeit und Meditation. Rituelles Räuchern bietet viele Möglichkeiten, Sorgen gehen zu lassen und die Umgebung zu reinigen.

Das rituelle Räuchern ist bereits seit mehreren Jahrtausenden bekannt. Alle alten Kulturen benutzten verschiedene Räucher- und Duftstoffe, um mit ihnen eine bestimmte Wirkung zu erzielen und eine besondere Atmosphäre zu erschaffen. Die genauen Gründe für Räucherrituale sind dabei vielfältig: Sie dienen zur Vertreibung böser Geister und schlechter Energien, zur Kontaktaufnahme mit Verstorbenen, zur Verstärkung der eigenen Gebete und zur Wunscherfüllung. Aber auch bestimmte Gottheiten wurden mithilfe von Räucherritualen geehrt und angerufen und um Hilfe gebeten.

Räucherstäbchen

Räucherstäbchen finden sich nicht nur in buddhistischen oder hinduistischen Tempeln. Auch in die europäischen Wohnzimmer haben sie mittlerweile Eingang gefunden und bereiten uns zahlreiche schöne und entspannende Momente Zuhause.

Wenn du kein Räuchergefäß mit Kohle und Zange besorgen oder erst einmal ausprobieren möchtest, ob Räucherwerk überhaupt etwas für dich ist, empfehlen sich Räucherstäbchen. Wenn du keinen Räucherstäbchenhalter hast, tut es auch ein mit Sand gefülltes Glas. Wichtig ist nur, dass die abgebrannten Reste stets auf eine feuerfeste Unterlage fallen, damit sich nicht versehentlich ein Feuer an der vielleicht noch leicht glimmenden Glut entzünden kann.

Räucherstäbchen bestehen aus Räuchermischungen, welche um ein Holzstäbchen, meistens Bambus, gedrückt werden. Dieses Räucherwerk ist gegenüber losen Räuchermischungen deutlich leichter zu handhaben. Die wirklich große Vielfalt an Duftvarianten machen Räucherstäbchen dabei zu sehr beliebten Entspannungshelfern.

Rituelles Räuchern als Meditation

Im Grunde lässt sich sagen, dass Räucherrituale eine Struktur in den Alltag bringen. Sie helfen Krisen und schwere Zeiten zu bewältigen, aber auch die eigene geistige Entwicklung zu stärken. Um die eigene Meditation intensiver zu gestalten, greifen viele Menschen zu Räucherutensilien. Mit der richtigen Wahl der Räuchermischung können gezielt die Sinne geschärft und die Seele vertieft werden. Aber auch ein spontan ausgesuchtes Räucherstäbchen mit angenehmem Duft schafft schon fast wie von selbst eine entspannte und sinnliche Athmosphäre.

„Räucherrituale helfen, Krisen und schwere Zeiten zu bewältigen und die eigene geistige Entwicklung zu stärken.“

Bereits anhand der hier beschriebenen Räucherstoffe bist du in der Lage, deine eigene und je nach Geschmack und Anlass sehr persönliche Räuchermischung zur Meditation, Entspannung und zum Wohlfühlen ganz einfach selbst zu kreieren. An Räucherutensilien benötigst du zusätzlich noch ein Räuchergefäß, eine Zange, Holzkohle und ein Löffelchen. Solltest du dich jedoch lediglich auf Räucherstäbchen beschränken, reicht ein Räucherstäbchenhalter vollkommen aus.

Besonders gute Zeiten für das Meditationsräuchern sind der Morgen und der Abend. Morgens kannst du dir die Zeit nehmen, dich auf den bevorstehenden Tag zu fokussieren und dich zu sammeln. Die Morgenmeditation ist ein Moment des Kräftesammelns. Abends lässt du alles Erlebte Revue passieren und entspannen dich angesichts der Bettruhe. Eine sinnliche Meditation am Abend ist ein guter Übergang in die Traumwelt.

Bestimmte Räuchermittel helfen hierbei, die Sinne zu erweitern und sich auf einen guten und tiefen Schlaf einzustimmen. Auch Kerzen und verschiedene Klänge können als Hilfsmittel mit hinzugezogen werden. Nach jedem Räuchergang sollten die genutzten Räume jedoch immer gut durchgelüftet werden – vor allem vor dem zu Bett Gehen.

Energetische Hausreinigung

Wenn du spürst, dass sich viele negative Energien in deinenn vier Wänden angesammelt haben, dann hilft dir eine energetische Hausreinigung, damit du dich wieder wohlfühlst. Energetische Hausreinigungen durch Räuchern dienen nicht nur dem Neutralisieren von negativen Energien oder bösen Geistern. Auch Flüche, schlechte Wünsche, karmische Verstrickungen und Blockaden lassen sich mit diesen Mitteln auflösen.

Für Hausreinigungen empfiehlt sich ganz besonders Weihrauch oder Weißer Salbei. Der Salbei lässt sich sogar in speziell dafür angefertigten Bündeln kaufen, welche man in der Hand schwingen kann, um bestimmte Areale besonders gut durchzuräuchern oder Symbole in die Luft zu malen.

Bewege dich bei der energetischen Hausreinigung immer im Uhrzeigersinn von Raum zu Raum. Widme den Türen, Fenstern und den Bereichen, in denen du dich besonders häufig aufhälst (Bett, Sofa) besonders viel Aufmerksamkeit. Gutes Durchlüften im Anschluss treibt die letzten schlechten Einflüsse aus deiner Wohnung.

Räucher-Tipps

Räucherstäbchen als Einstieg

Bevor Sie womöglich viel Geld in ein teures und umfangreiches Räucherequipment investieren, sollten Sie mit Räucherstäbchen beginnen. So können Sie schauen, ob diese kleine Zeremonie etwas für Sie ist und was genau Ihnen gefällt. Räucherstäbchen gibt es glücklicherweise in einer kaum zu überblickenden Vielfalt. Ihre Wirkung darf jedoch nicht unterschätzt werden. Sie stehen dem losen Räucherwerk in nichts nach.

Qualität statt Quantität

Leider gibt es auch bei Räucherstäbchen und losen Räuchermischungen schlechte Qualität und Massenware. Achten Sie also auch beim Kauf Ihres Räucherwerkes auf einen gewissen Standard. Prüfen Sie, ob alle Inhaltsstoffe aufgelistet und einsehbar sind. Vermeiden Sie möglichst künstliche Duftstoffe und synthetische Zusätze.

Sicherheit ist das A und O

Achten Sie stets darauf, dass Ihre Räuchermittel auf feuerfesten Unterlagen stehen. Das Gefäß für die Räucherkohle kann sich mitunter stark erhitzen und die Asche von den Räucherstäbchen fällt manchmal etwas weiter als gedacht. Ein gutes Räuchergefäß besteht in der Regel aus Metall oder Keramik. Und es gilt das Gleiche wie für Kerzen: Lassen Sie Ihre brennenden Räuchermittel niemals unbeaufsichtigt zurück.

Die richtige Räucher-Kohle

Es gibt verschiedene Arten von Räucherkohle. In der Regel sind die Kohlepellets klein, handlich und besitzen eine Einkerbung für die Räuchermischung. Schneller entzündliche Kohle beinhaltet meistens Salpeterpulver oder Magnesium als Zusatzstoffe. Es gibt aber auch Naturkohle, die jedoch etwas schwerer zu entzünden ist. Warten Sie bis die Kohle komplett durchgebrannt und weiß ist, bevor Sie Ihre Räuchermischung in die Kerbe geben. Achtung: Die Kohle brennt noch eine ganze Weile nach.

Alternative: Räucher-Duftlampe

Es besteht auch die Möglichkeit, die ganze Sache ohne Räucherkohle anzugehen. Hierfür gibt es spezielle Räucher-Duftlampen. Das Räucherwerk wird hierbei in ein Sieb gelegt. Unter ihm befindet sich ein Teelicht, welches die Kräuter und Harze erwärmt. Bei dieser Methode entsteht weniger Rauch als bei Räucherkohle. Das Aroma wird von vielen Nutzern als „zärtlicher“ beschrieben.

Dieser Artikel zum rituellen Räuchern stammt aus dem AUSZEIT-Magazin, das noch viele weitere tolle Themen für Euch bereithält.

Auch in der ICH BIN kannst du den Artikel nachlesen.

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