Viele getrennte Paare behaupten, dass sie nicht mehr ineinander verliebt seien. Aber Beziehungen fallen natürlich nicht einfach so auseinander. Hinter dem Zusammenbruch einer Beziehung stecken meist ganz andere Gründe. Ich zeige dir die Top Trennungsgründe und für den Fall, dass dir einige davon nur allzu bekannt vorkommen, gebe ich dir gleich hilfreiche Anregungen an die Hand, wie du deine Beziehung retten kannst.

 

#1 der Top Trennungsgründe:

Du entsprichst den Bedürfnissen deines Partners nicht mehr

Am Anfang der Beziehung warst du von den Wesenszügen deines Partners total angezogen. Hin und weg. Aber im Laufe der Zeit wurden die Bedürfnisse zunehmend weniger erfüllt. Zum Beispiel kann dein Mann sich nicht länger von dir angezogen fühlen. Du könntest auf der anderen Seite beispielsweise fürchten, dass dein Mann dich nicht mehr unterstützt.

Oder die Charakterzüge, die euch früher so sehr angezogen haben, sind nun zur unerträglichen Marotte geworden. Zum Beispiel liebt dein Partner, dass du gesellig bist und einen ähnlichen Sinn für Humor hast. Doch inzwischen denkt er, du bist zu laut und flirtest zu häufig mit Freunden. Das führt zu Eifersucht und Groll. Einer der Top Trennungsgründe.

Vorschlag: Wenn dein Partner kein Gedankenleser ist, ist es wichtig, ihm deine Bedürfnisse zu kommunizieren. Fragt euch, wie ihr euch gegenseitig dabei helfen könnt, einander begehrenswert und geliebt zu fühlen. Dein Partner könnte vielleicht eine Umarmung direkt nach der Arbeit benötigen. Du eine intime Verabredung mit allem Drum und Dran bevorzugen. Freust du dich über eine kurze Mitteilung, wenn dein Partner sich verspätet? Möchte er die Worte „Ich liebe dich“ vielleicht gerne häufiger von dir hören?

Klärt die Details eurer Bedürfnisse ab, auch die intimen. Du wirst sehen, es wirkt Wunder!

 

#2 der Top Trennungsgründe:

Die „Flitterwochen“ sind vorbei

Im Laufe der Zeit verblasst die Lust, die Aufregung und der Stolz auf den Partner – die Flitterwochen sind sozusagen vorbei, die Schmetterlinge in deinem Bauch davongeflogen. Es ist völlig normal, dass sich mit der Zeit Höhen und Tiefen in einer Beziehung einstellen. Anthropologen haben festgestellt, dass nahezu alle Kulturen eine Art von „Flitterwochen“ haben, welche die Bindung und Paarung beeeinflussen können.

Nur weil diese frühe Phase unvermeidlich verblasst, glauben viele Paare, dass sie nicht mehr „verliebt“ sind. Und ebenso, wie sich Rechnungen und schmutzige Teller anhäufen, könntet ihr beginnen, einander für selbstverständlich zu nehmen. Du blendest die positiven Dinge, die dein Partner für dich tut, aus und konzentrierst dich stattdessen auf das Negative. Ein echter Top Trennungsgrund.

Wir sind für Negativität optimiert

Es ist die menschliche Natur, dass du dich auf das, was dir fehlt und auf das, was andere haben und du nicht hast, zu konzentrieren. Deshalb ist es wichtig, dass du dich auf die Dankbarkeit konzentrierst. Wenn du die positiven Dinge, die dein Partner tut, um dein Leben bequem und sinnvoll zu machen, regelmäßig bemerkst und anerkennst, dann zwingst du dein Gehirn, in einen positiveren Zustand der Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber deinem Partner zu wechseln.

Vorschlag: Schreibe eine Liste aller rücksichtsvollen Dinge, die dein Partner in den letzten 24 Stunden getan hat. Vielleicht hat er sich ruhig und leise für die Arbeit fertig gemacht, so dass du ausschlafen konntest. Vielleicht hat dein Partner das Geschirr gewaschen oder dir während des Tages eine Nachricht geschrieben und sich erkundigt, wie es dir geht.

Am nächsten Tag, wenn du etwas Gutes tust, drückst du damit deine Dankbarkeit aus. Diese Mikro-Momente sind eure Bausteine für die Schaffung einer Beziehung, die auf Zuneigung und gegenseitiger Wertschätzung beruht.

Bewusst Gutes füreinander zu tun, fühlt sich richtig gut an. Probiert es aus!

 

#3 der Top Trennungsgründe:

Du vermeidest Konflikte

Gehört ihr auch zu den Paaren, die ihre Gefühle konsequent herunterschlucken, nur weil ihr Angst vor Konflikten habt? Achtung! Das bedeutet, dass sich im Laufe der Zeit Frustration, Schmerzen und Groll aufbauen, die langsam die Liebe und Freude verdrängen, die ihr einst gefühlt habt. Einer der Top Trennungsgründe.

Vorschlag: Ihr müsst für euch Wege finden, wie ihr euch einander mitteilen könnt. Zum Beispiel, anstatt sich abwehrend zu verhalten, danke doch deinem Partner für sein (kritisches) Feedback und überlege, was du über die Bedürfnisse deines Partners lernen kannst.

Versuche das Feedback deines Partners als eine Chance zu betrachten, um ein tieferes Verständnis von ihm oder ihr zu gewinnen. Außerdem solltest du sicher stellen, dass auch du deinem Partner mitteilst, wer du bist und was du brauchst. Wenn ihr ehrlich und offen seid, versteht ihr euch nicht nur gegenseitig besser, sondern bildet auch Respekt und findet kreative Lösungen, um euch gegenseitig zu erfüllen.

Und ihr damit so richtig Schwierigkeiten habt, dann besucht doch einen Therapeuten. Ein erfahrener Paartherapeut kann euch Werkzeuge für das Sprechen und Zuhören beibringen, und diese liebevollen Konversationen extrem erleichtern.

Wenn ihr euch wirklich wichtig seid, dann bekommt ihr das gemeinsam hin!

 

#4 der Top Trennungsgründe:

Ihr streitet häufig und schmutzig

Ihr wisst nicht, wie ihr zusammenarbeiten könnt und kämpft stattdessen ständig um die Kontrolle? Dann seid ihr in einer hohen Konfliktbeziehung. Oft findet ihr euch schreiend, sagt schmerzliche Kommentare zu und über euren Partner, und werdet manchmal sogar körperlich aggressiv. Ihr fangt an, einander als den Feind zu sehen, und fühlt euch unsicher. Alle Gefühle von Wärme und Zuneigung werden von Gefühlen der Angst, des Zorns und der Scham verdrängt.

Vorschlag: Macht unbedingt einen Termin bei einem ausgebildeten Paartherapeuten, der deinem Partner und dir helfen kann, Regeln der Verpflichtung aufzustellen, um die schmutzigen Grabenkämpfe zu stoppen und stattdessen eure Frustrationen auf eine konstruktive Weise zu teilen und zu lösen. Du wirst lernen, die Anzeichen zu erkennen, dass du gerade mal wieder die Kontrolle verlierst. Du wirst Werkzeuge verwenden, um dich zu beruhigen, mit Konflikten effektiv fertig zu werden und deinem Partner wieder näher zu kommen.

Wie sagte schon Sir Peter Ustinov so treffend: „Liebe ist keine Entschuldigung für schlechte Manieren.“ Denk mal drüber nach.

 

Mythos gescheiterte Beziehung

Wenn sich die Liebe zu deinem Partner abgeschwächt hat, denke daran, dass eure Beziehung nicht per se zu einer Abwärtsspirale oder Trennung verurteilt ist. Es ist ein Mythos, dass ihr keine Kontrolle über eure Beziehungsdynamik habt. Wenn du deine Beziehung verbessern möchtest, versuche die oben genannten Techniken, oder findet gemeinsam einen Therapeuten, der auf die Arbeit mit Paaren spezialisiert ist.

Du schuldest es dir selbst und deiner Beziehung, festzustellen, was schief gegangen ist, damit du es ansprechen kannst, um deine Beziehung zu verbessern oder zumindest deinen Beitrag zur Lösung zu leisten. Schaffe damit eine bessere Beziehung für die Zukunft.

Liebe ist ein Prozess – ständiger Wandlung unterworfen, ob du es willst oder nicht. Sie ist etwas, das du selbst mit deinem Partner erschaffst und an dem du/ihr kontinuierlich arbeiten müsst.

 

Liebe ist mehr als das bloße Gefühl!

 


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